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Continental will Tausende neue Arbeitsplätze schaffen

Continental will Tausende neue Arbeitsplätze schaffen – Medienberichten zufolge will der Autozulieferer Continental weltweit 8.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Personalvorstand Elke Strathmann sagte gegenüber der „Automobilwoche“. „Wir planen bis Ende des Jahres bei entsprechender Marktentwicklung einen weiteren Aufbau der Mitarbeiterzahl weltweit auf 177 000“. Die Belegschaft soll für künftiges Wachstum aufgestockt werden, das Gros der Neueinstellungen entfällt auf Boom-Märkte wie China. Die Zahl der Beschäftigten in Deutschland soll stabil bleiben, sagte ein Konzernsprecher. Conti beschäftigte Ende 2012 insgesamt rund 169.000 Mitarbeiter. (schwarzwälder-bote.de, 24.6.13)

Aufbruchsstimmung – Kommentar von Dr. Olaf Janke – Conti hatte Ende 2012 insgesamt rund 169.000 Mitarbeiter – nun sollen es rund 177.000 werden. Dies entspricht immerhin einer Steigerung der Belegschaft um fast 5 %. Das aus der Konzernzentrale der Hannoveraner ausgesendete Signal ist ebenso eindeutig wie dominant: Man bringt sich bereits jetzt in Position, um nach Abflauen der automobilen Krise in Europa möglichst schnell aus den Starlöchern zu sprinten. Die Chancen hierfür sind nicht schlecht. Nach einer glänzenden Bilanz für das Jahr 2012 ruhen die Hoffnungen des Unternehmens nun auf den Märkten in Übersee, wo das Gros der Neueinstellungen erfolgen soll. Besonders vom zweiten Halbjahr erhofft sich Conti, dass die Pkw-Produktion und auch das Reifengeschäft wieder anziehen. Die Neueinstellungen stimmen positiv, sind sie doch ein Indiz für die bestehende Vitalität der deutschen Zulieferer. Denn sie tun derzeit genau das, was im Hinblick auf Überkapazitäten und Krisenstimmung erforderlich ist: Conti setzt voll auf Wachstum, senkt seine Lohnstückkosten durch Personalaufbau in günstigeren Produktionsstandorten und schaffen sich im Vorfeld des Wiedererstarkens der Konjunktur Kapazitätsressourcen und damit Wachstumspotenziale. Jetzt zahlt es sich doppelt und dreifach aus, dass sich Continental stärker als viele Wettbewerber global aufgestellt hat und nun Wachstum jenseits von Europa generieren kann. Im Übrigen ist die Ankündigung Contis auch ein untrüglicher Beleg dafür, dass der Zulieferer in den vergangenen Jahren vieles richtig gemacht hat. Während viele auf Europa fokussierte Wettbewerber bereits jetzt Kapazitäten abbauen, kann Continental dezentral sein Wachstum in den verschiedenen Weltregionen steuern und regionale Schwächen ausgleichen. Dadurch dürfte der Konzern auf Jahre hinaus auf Wachstum gebürstet sein; sofern, ja sofern Konzernchef Elmar Degenhart seinen bislang erfolgreichen Kurs der globalen Risikostreuung weiter fortführt. Auch wenn in Deutschland keine neuen Conti-Arbeitsplätze aufgebaut werden sollen, so sichert das Wachstum in Übersee dennoch auch in Deutschland bestehende Arbeitsplätze. Dass die Schaeffler-Gruppe mit ihrem anfangs viel gescholtenen Einstieg bei Continental 2008 alles richtig gemacht hat – dafür liefern diese unscheinbaren Mitarbeiterzahlen einen glaubwürdigen Beleg.

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