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GM-Chef sieht Zukunft von Opel positiver

Daniel Akerson, der Chef des US-Autokonzerns General Motors, zeigt sich zufrieden mit der Entwicklung bei der Tochter Opel und deren britischer Schwestermarke Vauxhall. „Wir haben das Geschäft dort stabilisiert“, sagte der Manager gestern auf der Hauptversammlung in Detroit. Opel und Vauxhall hatten ihre Verluste im Auftaktquartal unter anderem durch einen Stellenabbau beinahe halbieren können. Zudem konnten sie in einem schrumpfenden Markt anderen Herstellern Kunden abjagen. Der Umbau sowie die Einführung neuer Modelle trügen Früchte. Akerson verwies auf den Verkaufserfolg des kleinen Geländewagens Mokka. (Focus Online, 6.6.13/S—u.a.)

Zu schön, um wahr zu sein – Kommentar von Dr. Olaf Janke – Das Geschäft stabilisiert? Die Verluste halbiert? Anderen Herstellern in einem schrumpfenden Markt Kunden abjagen? Verkaufserfolge beim Mokka? Man kann sich hier nur wundern. Echte Erfolgsmeldungen lesen sich in der Tat anders. Dass der Konzernchef für das Europageschäft mit einer Rückkehr in die Gewinnzone zur Mitte des Jahrzehnts rechnet – wohlgemerkt in 2-3 Jahren –spricht Bände. Die freudige Erregung unter den Investoren angesichts selbst so kleiner Erfolgsnachrichten zeigt, mit wie wenig man sich mittlerweile bei GM zufrieden gibt. Die Fortschritte hätten sich mittlerweile auch an der Wall Street herumgesprochen, sagte GM-Chef Daniel Akerson und verwies auf das Plus der Aktie seit vergangenem Jahr. Hört, Hört! Wir wollen hier keineswegs zynisch sein – doch Erfolge lesen sich in der Tat anders. Seit nunmehr 20 Jahren hangelt sich der GM`s Europa-Ableger von einer Krise zur nächsten und schockt mit immer neuen Horrorzahlen. Selbst wenn es Opel dieses Mal tatsächlich schaffen sollte – was wünschenswert ist und dem neuen Management um Karl-Thomas Neumann durchaus zuzutrauen ist – so bleiben dennoch viele Fragen offen: kann GM aus eigener Kraft in Europa eine kritische Masse erreichen? Wird es gelingen, Opel dauerhaft zu stabilisieren oder reden wir hier – wie so oft in der Vergangenheit – von einem temporären Aufwärtstrend? Fragen über Fragen. Unser Generalfazit: zweifelsohne ein positiver Trend. Gleichwohl muss dessen Nachhaltigkeit nun langfristig unterBeweis gestellt werden. Daran werden sich GM und Opel-Chef Neumann messen lassen müssen. Man kann es dem Traditionsunternehmen und seiner gebeutelten Belegschaft nur wünschen.

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