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Karl-Thomas Neumann – Neuer Opel-Chef?

„Happy Himmelfahrtskommando“ – Medienberichten zufolge soll der Automanager Karl-Thomas Neumann, der bis vor wenigen Monaten noch Chef von VW in China war, im nächsten Jahr neuer Opel-Chef werden. Der Zeitpunkt des Wechsels sei noch nicht bekannt, außerdem müsse die Personalie erst noch vom Opel-Aufsichtsrat abgesegnet werden, schreibt die „Financial Times Deutschland“. Ein Insider wird wie folgt zitiert: „Neumann an der Spitze wäre gut für Opel. Er hat das Format, das wir brauchen“. Aus Branchenkreisen heißt es dem Bericht zufolge, Neumann könne – wegen einer Sperrfrist in seinem Arbeitsvertrag – voraussichtlich erst im Sommer 2013 Opel-Chef werden. Unter dem Titel „Happy Himmelfahrtskommando“ kommentiert die „Financial Times Deutschland“ die Gerüchte wie folgt: „Es gibt einige Jobs in Deutschland, da muss man im Moment besonders viel Optimismus mitbringen: FDP-Vorsitzender zum Beispiel, Geschäftsführer beim Deutschen Atomforum – oder Vorstandsvorsitzender bei Opel. Alles Positionen mit mutmaßlich sehr überschaubarem Zeithorizont oder Entwicklungspotenzial. Wenn dann, wie jetzt beim Rüsselsheimer Autobauer, eine Neubesetzung ansteht, wird meist von Himmelfahrtskommando oder Mission Impossible gesprochen.“ (Financial Times Deutschland, 2.11.; Financial Times Deutschland online, 2.11.)

Kommentar von Dr. Olaf Janke – Ja, die Financial Times Deutschland hat recht. Dieser Job ist ein Himmelfahrtskommando. Kaum ein anderer Autobauer weltweit hat in wenigen Jahren so viele Top-Manager verschlissen wie die die GM-Tochter Opel. Tatsächlich gilt der Job bei Opel derzeit als einer der schwierigsten der Branche. Die Lage ist und bleibt prekär: Opel setzt Milliarden in den Sand – und belastet mit seinem schwachen Geschäft die US-Mutter General Motors. Der Autoriese erwartet für das Gesamtjahr einen operativen Verlust in Europa von 1,5 Mrd. bis 1,8 Mrd. US-Dollar. Sollte Neumann nicht „anschlagen“ – sofern die Personalie überhaupt bestätigt wird – so drohen Opel ernsthafte Konsequenzen, die im schlimmsten Fall in einem „1-Euro-Notverkauft“ an einen Wettbewerber oder sogar in der Abwicklung münden könnten. Man kann dem Opel-Management nur viel Glück bei ihrer herkulischen Aufgabe wünschen. Schotten dicht und volle Kraft voraus.

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