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Hauptversammlung von BMW – Bremsspuren erwartet

Im Fokus der heutigen Automotive-Berichterstattung steht die Hauptversammlung von BMW. Der weltgrößte Premiumautobauer rechnet demnach mit zunehmend schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen. Das Umfeld werde immer ungewisser und volatiler, sagte Vorstandschef Norbert Reithofer in München. An den Jahreszielen halten die Münchener trotzdem fest. Die anhaltende Rezession in der Europäischen Union, die Abschwächung des Wachstums in China, die hohe Verschuldung der öffentlichen Haushalte, die heterogene Entwicklung der Automobilmärkte sowie die politischen und wirtschaftlichen Instabilitäten in einigen Regionen der Welt – „all das trifft uns in unserem täglichen Geschäft“, sagte Reithofer. Deshalb und wegen der anhaltend schwierigen Großwetterlage erwartet BMW auf Gesamtjahressicht weiter einen stagnierenden Vorsteuergewinn, obwohl die Verkäufe zulegen sollen, wie Reithofer auf der Hauptversammlung bekräftigte. Die Rendite im Automobilgeschäft sehen die Bayern weiter im Zielband von 8 bis 10 %. (Dow Jones, 15.5.2013/S–)

Jammern auf höchstem Niveau – Kommentar von Dr. Olaf Janke: Das will mal einer verstehen! Da fährt BMW im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinn von satten 7,8 Mrd. Euro ein, scheffelt einen Umsatz von knapp 77 Mrd. Euro und stellt 5.500 Mitarbeiter neu ein – und dennoch zeigt BMW-Chef Reitmeyer demonstrativ seine Sorgenfalten. Gewiss: Die externen Rahmenbedingungen haben sich deutlich verschlechtert und die Risiken für den Konzern wachsen. Bedenkenträger warnen zudem vor einem Ende des jahrelangen ungestümen Wachstums. Dennoch spricht vieles dafür, dass die Münchner Autoschmiede auch in den kommenden Monaten den Stürmen trotzen wird. Vor allem im Vergleich zu Volumenherstellern, die wegen sinkender Verkäufe und massiver Überkapazitäten teilweise tiefrote Zahlen schreiben, stehen die Player aus dem Premiumsegment, allen voran BMW, weiterhin vergleichsweise gut da. Nicht zuletzt das glückliche Händchen von BMW in den vergangenen Jahren in seiner Modellpolitik stimmt hoffnungsvoll. Bereits bis Ende 2014 soll es 25 neue Modelle geben, zehn davon sind ohne Vorgänger. „Was soll man schon aussetzen an diesem Jahr?“, sagte Aktionärssprecherin Daniela Bergdolt, BMW. „Bitte machen Sie weiter so.“ Und die Frau hat recht. Auch die „Süddeutsche Zeitung“ bringt es trefflich auf den Punkt: „Wie beim FC Bayern: In der Münchner Olympiahalle haben sich BMW-Prominenz und Aktionäre versammelt und die neuesten Rekordergebnisse gefeiert. Für Kritik ist praktisch kein Platz.“ Dem ist nichts hinzuzufügen. Die Party geht vorerst weiter! Felix BMW!

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