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BMW setzt große Hoffnungen in erstes Elektroauto i3

Medial stark beachtet ist die harsche Kritik von BMW-Konzernchef Norbert Reithofer an all die Skeptiker, die auf der gestrigen Hauptversammlung die massiven Investitionen des Konzerns in Elektroautos hinterfragt hatten. Bei der Hauptversammlung am Dienstag in München beklagte er eine typisch „deutsche Angst“ vor dem Neuen. „Wenn es darum geht, grundlegende Veränderungen einzuleiten, dann wird hierzulande erst einmal lang und ängstlich diskutiert.“ Diese „German Angst“ sei auch im Ausland bekannt. „Dann sehen wir Deutsche mehr Probleme als Chancen. Bei der Elektromobilität ist das nicht anders.“ Vor den Aktionären in der Münchner Olympiahalle warb Reithofer deshalb um Vertrauen in die milliardenschweren Investitionen. „Jede Branche braucht einen, der voran geht.“ Aktionärsschützer stärkten ihm den Rücken. „Respekt vor Ihrer mutigen Entscheidung“, sagte Klaus Schneider von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger. (Schwarzwälder Bote online, 15.5.13/S–)

Mia san Mia! – Kommentar von Tobias Dieterich: Da spricht einer Klartext. BMW-Chef Norbert Reithofer hat den Kritikern der Elektromobilitäts-Strategie von BMW unverblümt die rote Karte gezeigt. Der erfolgreiche Manager redete sich in München in Rage und ereiferte sich über „German Angst“ gegenüber allem Neuen. Und der Mann hat recht. BMW investiert derzeit massiv, kompromisslos und ohne Feigenblatt-Politik in den starken Zukunftstrend der Elektromobilität. Gerüchten zufolge hat BMW in den vergangenen Jahren bereits mehr als zwei Milliarden Euro in die Elektromobilität gesteckt. Die ersten Fahrzeuge vor dem Beginn der Serienproduktion laufen in Leipzig zurzeit vom Band. „Falls jetzt noch jemand zweifelt – dies ist ein klares Signal: Der i3 kommt definitiv auf den Markt. Und wir werden damit Geld verdienen“, stellt Reitmeyer klar und setzt damit ein dominantes Zeichen. Unser Fazit: Reitmeyer hat Mut! Entweder geht er als Visionär in die Geschichte des Automobilbaus ein oder aber als Zocker. Denn nach wie vor lässt der finale Durchbruch der Elektromobilität auf sich warten und viele Experten zweifeln überhaupt daran, dass sich die Elektromobilität auf den Straßen in Deutschland durchsetzen wird. Von dem hehren Ziel, bis 2020 zwei Millionen Elektroautos auf Deutschlands Straßen zu bringen, ist das Land jedenfalls Lichtjahre entfernt. Und dennoch: Erfolg erfordert Visionen. Sollte sich die neue Technologie durchsetzen – die Redaktion vom „Automotive-Manager“ sieht die Chancen hierzu bei 50 % – dann könnte BMW mit seinem aufgebauten technologischen Vorsprung zu den unbedingten Gewinnern gehören und den Markt der Elektromobilität im Premium-Segment auf Jahre hinaus dominieren. Sollte es allerdings schief gehen, dann hat der Konzern mal eben zwei Milliarden Euro in den Sand gesetzt. Ob sich der heiße Zock Reitmeyers lohnt, wird schon die nähere Zukunft zeigen.

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