Daimler steigt bei EADS aus – Der Autobauer Daimler wirft seine restlichen Anteile am Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS auf den Markt. Die 61 Mio. Aktien sollen ab sofort verkauft werden. Ihr Wert: gut 2,2 Mrd. Euro. Daimler hatte seinen Ausstieg bei EADS schon länger angekündigt. So verkaufte der Autobauer die andere Hälfte seines EADS-Anteils von ursprünglich 15 % schon im Dezember und nahm damit 1,66 Mrd. Euro ein. Die restlichen Anteile will Daimler nun am Mittwoch an institutionelle Anleger verkaufen. Dabei will den Angaben zufolge auch EADS selbst eigene Aktien zurückkaufen. Daimler war im Jahr 2000 eines der Gründungsunternehmen von EADS, Herzstück des Konzerns ist der Flugzeugbauer Airbus. (Spiegel online, 17.4.13/S–)

Nacht- und Nebelaktion – Kommentar von Dr. Olaf Janke – In einer Nacht- und Nebelaktion zieht sich Daimler aus dem EADS-Konzern zurück und steigt mit dem Verkauf eines milliardenschweren Aktienpaketes endgültig bei dem Flugzeug- und Rüstungskonzern aus. Früher als erwartet wirft der Stuttgarter Autobauer 61,1 Mio. EADS-Aktien im Wert von gut 2,2 Mrd. Euro auf den Markt. Auch wenn die Nachricht überraschend kam, so macht sie dennoch Sinn. Die Beteiligung an EADS hat Daimler immer wieder hohe Verluste eingebrockt. Zudem hatten sich die Schwaben bei Investoren immer wieder Kritik wegen der Produktion von militärischen Gütern eingehandelt. Die Verkaufsentscheidung wird sicherlich auch durch den kräftigen Kursanstieg der EADS-Aktie seit Jahresbeginn gefördert worden sein: Anfang Januar wurden die EADS-Papiere zu 30 Euro gehandelt, am Dienstag gingen sie mit 37,20 Euro aus dem Handel. Alles in allem macht das Desinvestment Sinn: Daimler kehrt zu seinen Wurzeln zurück und verabschiedet sich damit endgültig von der irrealen Vision eines integrierten Automobil- und Technologiekonzerns. Die Aktionäre werden die Nachricht mit Dankbarkeit aufnehmen. Daimler ist ab sofort wieder ein reinrassiger Auto- und Nutzfahrzeughersteller.