Der Autobauer Daimler hat im September einem Zeitungsbericht zufolge mit seinen Mercedes-Autos einen Absatzrekord erzielt. In diesem Monat habe der Konzern 142.000 Autos ausgeliefert, wie die „Bild am Sonntag“ berichtet. Dies sei ein Plus von 15,9 % zum Vorjahr. Vor allem in China und den USA hätten die Stuttgarter zugelegt, schreibt die Zeitung. Auch in Großbritannien seien die Auslieferungen mit 28 % kräftig gewachsen, in der Türkei kletterten sie laut Bericht um 31,5 %. In Russland legte der Autobauer um ein Fünftel zu. Mit der offiziellen Veröffentlichung der Absatzzahlen von Daimler wird an diesem Freitag gerechnet. (Bild am Sonntag, 3.10.2013/S–)

Respekt – Kommentar von Tobias Dieterich – Wer hätte das gedacht. Noch vor einigen Monaten galt Daimler-Chef Dieter Zetsche als Vorstandschef auf Abruf. Sein Vertrag wurde im März lediglich um drei Jahre verlängert anstatt der sonst üblichen fünf Jahre. Selbst Nachfolger wurden damals schon gehandelt. Doch Zetsche, von vielen schon als Auslaufmodell, als „lame duck“, gehandelt, gab sich nicht geschlagen und mobilisierte nochmals alle Kräfte. Mit Erfolg. Daimler erlebt seit Monaten eine fulminante Aufholjagd an allen Fronten. Absatzrekorde weltweit und vor allem im Schlüsselmarkt USA, eine breit gefächerte Modelloffensive sowie strategische Erfolge in Asien haben das Zeug zu einem Befreiungsschlag. In dieser Verfassung muss mit Daimler wieder gerechnet werden, die behäbigen Schwaben scheinen aus ihrem Tiefschlaf aufgewacht zu sein. Dies ist gewiss auch Genugtuung für Zetsche, der lange Zeit – zu Recht – viel Prügel für seinen Kurs beziehen musste. Während ihm die Konkurrenten BMW und Audi auf den Weltmärkten davonfuhren, waren die Stuttgarter viel zu lange mit sich selbst beschäftigt. Doch nun muss mit dem „Daimler“ wieder gerechnet werden. Zetsche kann – vorerst – wieder lachen. Man kann nur hoffen, dass der untriebige Manager aus Fehlern der Vergangenheit gelernt hat.