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Daimler will Werk in Brasilien errichten

Medienberichten zufolge will Daimler ab 2015 Mercedes-Benz-Fahrzeuge in Brasilien bauen. Dazu solle eine Fabrik in Brasilien errichtet werden, berichtet der „Spiegel” ohne Angaben von Quellen. Die ersten C-Klasse-Modelle sollen 2015 vom Band rollen. Die Fertigung umfasse zunächst rund 20.000 Autos pro Jahr, später könne das Werk erweitert werden. Ein Daimler-Sprecher sagte dazu, es gebe noch keine Entscheidung zum Bau. „Wir sehen uns das an, wie verschiedene andere Standorte auch“, merkte der Sprecher am Sonntag an. Allerdings wies er darauf hin, dass Brasilien ein wichtiger Zukunftsmarkt sei. (Handelsblatt, 5.8.13/S–)

Sinnvolle Maßnahme – Kommentar von Dr. Olaf Janke – Der Sprung Daimlers nach Brasilien macht Sinn. Anders als in China, wo der Konzern reichlich zu spät kam, setzt das Management nun auf Tempo und bläst in dem südamerikanischen Boomland dieses Mal frühzeitig zum Angriff. Denn: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“ – Diese alte Gorbatschow’sche Weisheit haben die behäbigen Stuttgarter allzu oft schmerzhaft spüren müssen. So oder so: Die Entscheidung, in Brasilien aufzurüsten, ist richtig und wichtig: Mit einer eigenen Produktion dort könnte Daimler den brasilianischen Markt besser beliefern, da der Verkauf von importierten Fahrzeugen auf diesem Wachstumsmarkt durch hohe Einfuhrzölle behindert wird. Hinzu kommt: Brasilien ist mittlerweile der viertgrößte Automarkt der Welt, auch wenn dort der Markt für teure Oberklasse-Fahrzeuge noch klein ist. Auch mit Blick auf den Wettbewerb ist Eile geboten, denn Konkurrent BMW ist bereits dabei, ein Werk in Brasilien zu errichten. Die ersten Fahrzeuge sollen bereits 2014 montiert werden. Und auch Audi hat Brasilien fest im Blick. Die Ingolstädter erwägen derzeit ebenfalls den Bau eines Werks in Brasilien. Somit kann eine Entscheidung Daimlers, den Standort Brasilien mit einer Werksgründung zu veredeln, nur begrüßt werden.

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