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Aus für Opel-Werk bereits 2014?

General Motors macht Druck: Schafft es seine angeschlagene Tochter Opel nicht, sich bis Februar mit dem Betriebsrat und der IG Metall über ein neues Sparpaket zu einigen, droht ein vorzeitiges Aus. Die Fahrzeug-Produktion in Bochum würde dann zum 1. Januar 2015 eingestellt, stellte GM-Vize-Chef Stephen Girsky in einem Schreiben an die Belegschaft klar. „So eine Art von Verhandlungsführung habe ich noch nie erlebt”, kritisiert derweil Betriebsratschef Rainer Einenkel im Gespräch mit „Spiegel“ (online). (STERN. De, 22.1.13/S–; Spiegel online, 22.1.13/S–)

Amerikanische Verhältnisse – Kommentar von Daniel Geers – Allem Anschein nach stehen bei Opel stehen die Zeichen auf Sturm: Bis Ende Februar muss die Belegschaft in Bochum empfindlichen Lohneinbußen zustimmen – sonst wollen die Bosse bei General Motors das Werk schon Ende 2014 schließen. Die Mitarbeiter haben kaum eine Wahl. Tatsache ist: Die Kapazität von Opel ist seit Jahren zu hoch, der Markt wird sich wohl auch in den kommenden Jahren nicht verbessern – und Betriebsratschef Rainer Einenkel will diese Realität einfach nicht akzeptieren. So schlimm es für die betroffenen Mitarbeiter auch ist, mit einer reinen Kontra-Haltung wird Einenkel Bochum nicht retten. Hoffentlich erkennt der Gesamtbetriebsrat die Situation und rettet mit Vernunft und Weitsicht wenigstens den Rest des Unternehmens. Doch auch der Arbeitgeberseite ist gefordert, die gefürchteten „Amerikanischen Verhältnisse“ zu vermeiden. Denn dass Anpassungen erforderlich sind, zeigt die Abwärtsspirale am europäischen PKW-Markt nur zu deutlich. Es ist höchste Eisenbahn, dass die Tarifpartner eine einvernehmliche Lösung schaffen – sonst verlieren am Ende alle: Das Unternehmen, die Belegschaft und – was noch schlimmer ist – die ohnehin angeschlagene Marke Opel.

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