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Audi zündet Logistik-Turbo

Die VW-Tochter Audi will vom Rhein aus ihre indischen und chinesischen Werke mit Einzelteilen beliefern. Audis Logistik-Dienstleister Schnellecke plant dazu 500 Neueinstellungen. Für die Ruhrgebietsstadt, die derzeit unter einer Arbeitslosigkeit von 12,2 % leidet, ist das eine durchaus frohe Botschaft. (Handelsblatt, 7.12.12)

Audi zündet Logistik-Turbo - Kommentar von Dr. Olaf Janke: Die Meldung kommt unscheinbar daher: Audi optimiert seine Logistik und errichtet am Rhein ein Auslieferungslager für seine Werke in Fernost. Dahinter steckt jedoch ein gewaltiger industriedynamischer Hebel, der den Ingolstädtern schon bald hohe Effizienzgewinne liefern könnte. Denn damit wird das Unternehmen pro Jahr über 13.000 Lkw-Fahrten einsparen. Die Konzentration der Zulieferung auf nur noch eine einzige Schnittstelle erscheint folgerichtig, stimmig und durchdacht. Die Produktionskette verkürzt sich auf nur noch zwei Universen: 1. Zulieferer / Produktionsstätten im Inland und 2. Zulieferer / Produktionsstätten im Ausland. Dazwischen befindet sich das zentrale Auslieferungslager in Duisburg. Zudem soll neben den asiatischen Werken auch das seit kurzem geplante Werk in Mexiko mit Komponenten beliefert werden, die nicht in Mittelamerika gefertigt werden können. Wenn dann noch die Investitionen in Höhe von 25 Mio. Euro – zumindest indirekt – aus der öffentlichen Hand stammen: umso besser für Audi. Denn für die Errichtung der notwendigen Hallen und Krananlagen sorgt die Duisburger Hafen AG. Deren Eigentümer sind wiederum zu je einem Drittel der Bund, das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Duisburg.

Bravo und gut gemacht, liebe Ingolstädter. In Zeiten, wo die Wertschöpfung in der Logistik bereits weitgehend ausgereizt erscheint, geht Audi neue Wege. Andere Hersteller werden und sollten das Experiment sicherlich genauestens beobachten.

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