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Premiumhersteller erwarten in China sinkende Margen

In den kommenden Jahren werden die Margen bei den Luxusherstellern „allmählich und sehr langsam“ sinken, sagte Karsten Engel, Chef von BMW China dem „Wall Street Journal“. Auch wegen des Trends hin zu kleineren Wagen rechnet der Manager dem Bericht zufolge mit einem Rückgang um ein bis zwei Prozentpunkte jährlich. Bei den Premiummarken von BMW, Audi und Mercedes-Benz lägen die Gewinnmargen in China in der Regel bei 15 bis 20 %, zitiert das Blatt Branchenexperten. Für Engel kommt die Abschwächung nicht überraschend, wie der Manager bei der Einführung der BMW 3-Reihe GT im chinesischen Hangzhou sagte. Analysten schätzen, dass BMW in China rund 20 bis 30 % des Gewinns erwirtschaftet. (Focus online , 28.6.13/S–)

Auf dem Boden der Tatsachen? – Kommentar von Tobias Dieterich – „Die Tage für halsbrecherisches Wachstum sind vorbei“, erklärte der MWW-Chef von China, Karsten Engels, unlängst und hat recht. Tatsächlich wachsen auch in China die Bäume nicht mehr in den Himmel. Dass das riskante Geschäftsmodell von Daimler und Co., in diesem Markt alles auf eine Karte zu setzen, so lange gut ging und wohl auch weiter gut gehen wird, grenzt an ein Wunder. Die übersatten Automanager sollten das Blatt deshalb nicht überreizen und sich vielmehr an ein langsameres – und auch dann noch – hochprofitables Wachstum in dieser Boom-Region gewöhnen. BMW-Mann Engel ist es anzurechnen, dass er den Peak im China-Geschäft als erreicht definiert und in Zukunft mit sinkenden Margen rechnet. Was er allerdings nicht sagt: es ist sogar davon auszugehen, dass zunehmende Regulierungsvorschriften, ein sich verschärfender Wettbewerb sowie politischer Druck den Höhenflug der Margen noch stärker bremsen wird als BMW lieb sein kann. Hier kann man nur antworten: na und! Denn auch mit kleineren Brötchen werden BMW und Co. in Zukunft weiterhin höchst profitabel fahren. Auch Engel sieht in seiner Quintessenz die langfristigen Perspektiven absolut positiv („Wir gehen von einem starken Marktwachstum aus“). Dass BMW in China mit Wachstumsraten im hohen einstelligen Prozentbereich für den Rest des Jahres rechnet, ist allenfalls ein Grund zu stiller Dankbarkeit und nicht zum Hadern. Experten zufolge wird China 2016 die USA als größten Markt für Luxusfahrzeuge überholen, was einmal mehr die glänzenden Zukunftsaussichten der Branche unterstreicht. Kleine Kratzer können den Glanz kaum trüben. Deshalb: Felix Stuttgart! Felix Ingolstadt! Felix München!

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