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Audi mit ungestümem Wachstum

Die Volkswagen-Tochter Audi ist mit weiterem Absatzwachstum in das letzte Quartal des Jahres gestartet. Rund 131.950 Kunden entschieden sich im Oktober für einen Audi, ein Plus von 6,7 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit haben sich die Auslieferungen des Herstellers seit Januar um 7,5 % auf rund 1.312.700 erhöht. Im vergangenen Monat zogen die Verkäufe in der Region Asien-Pazifik um 14,4 % und in Nordamerika um 9,6 % an. Auch in Europa legten die Vier Ringe zu: plus 1,3 %.(ots, 12.11.13/S–)

Wachstum ohne Grenzen? – Kommentar von Dr. Olaf Janke – Der schier unaufhaltsame Aufstieg der einstigen Biedermarke zu einem der erfolgreichsten Oberklasseanbieter weltweit, hat fast schon etwas Beängstigendes. Nichts scheint die Expansion der Ingolstädter stoppen zu können. Trotz Wirtschaftskrise, Autoflaute und knüppelharten Wettbewerb legt der Autobauer von Quartal zu Quartal unbeirrt zu. Allein in den USA stieg die Nachfrage nach Audi-Modellen zuletzt um fabelhafte 11,0 % auf 13.001 ausgelieferte Automobile. Und gar unglaubliche 41.117 chinesische Kunden nahmen allein im Oktober einen neuen Audi in ihren Besitz. Stopp! An dieser Stelle muss zur Wachsamkeit gemahnt werden. Grenzenloses Wachstum, diese alte Formel gilt nicht nur für die Weltökonomie, gibt es nur im Reich der Fabeln. Audi muss aufpassen, wie auch die anderen deutschen Premiummarken, dass sie nicht von ihrem eigenen Erfolg überrollt werden. Zwar überzeugte die Führungscrew um den weitsichtig agierenden Spartenchef Rupert Stadler bislang durch Bodenhaftung und nachhaltiges Wirtschaften, dennoch: Die Luft wird dünner. Auch Audi wird nicht umhinkommen, noch stärker als bisher auf Langfristigkeit in Denken, Handeln und Wirtschaften zu achten. Nur mit einem überzeugenden Masterplan in der Tasche, der auch Rückschläge einpreist, einem vorausschauenden Risikomanagement sowie einem kompromisslosen Innovationskurs – vor allem in punkto Nachhaltigkeit – lässt sich die Hausse, deren Ende gleich einem Naturgesetz irgendwann einmal unausweichlich ist – verlängern. Die Automobilmärkte sind zu volatil, die Umbrüche gerade im Bereich alternativer Antriebe zu heftig und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu sprunghaft, als dass künftiger Erfolg in die Zukunft fortgeschrieben werden kann. Aber: Noch hat es das Audi-Management in der Hand, diesen Superzyklus noch einige Jahre zu dehnen.

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