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Opel schlittert immer tiefer in die Krise

General Motors schlittert mit seinen europäischen Töchtern immer tiefer in den Krisensumpf. „Bei Opel sollen nun 2600 Stellen in diesem Jahr gekürzt werden, für den Standort Bochum wird die Luft dünner“, warnt „n-tv“ in seiner Online-Ausgabe. Das Fachportal „Automobil-Produktion“ berichtet bereits von einer möglichen Schließung des Standorts Bochum. „Für das Opel-Werk Bochum ist nach dem Auslauf des aktuellen Zafira Tourer – vorbehaltlich weiterer Konsultationen – kein neues Produkt geplant“, teilte die Adam Opel AG am Mittwoch in Rüsselsheim mit und bekräftigte damit frühere Pläne. Die meisten Jobs fallen durch das freiwillige Ausscheiden von Mitarbeitern weg, teilte der Konzern weiter mit. Rund 2.300 Mitarbeiter hätten die Europa-Abteilung des Autobauers seit Jahresbeginn bereits verlassen. Die „Berliner Morgenpost“ kommentiert die Lage wie folgt: „Die GM-Tochter leidet besonders unter der andauernden Währungs- und Staatsschuldenkrise in Europa und der damit verbundenen Kaufzurückhaltung vor allem in Süd- und Westeuropa. … Seit Jahresbeginn setzte General Motors in Europa damit mehr als eine Milliarde Dollar in den Sand.“ (Berliner Morgenpost online, 1.11.; n-tv online, 1.11.; Automobil-Produktion, 31.10.)

Kommentar von Tobias Dieterich: Dass Opel bald Geld bringen wird, glauben selbst die Manager in Detroit nicht mehr. Nach dem Rivalen Ford zieht deshalb auch die Opel-Mutter General Motors im verlustreichen Europageschäft die Notbremse. Sicher wird der eine oder andere Stratege in Detroit mit weinendem Auge auf die Magna-Offerte aus dem Jahre 2009 zurückblicken. Die damals beschlossenen Konstellationen mit dem austro-kanadischen Zulieferer hätten GM weitgehend aus der Haftung genommen. Dass Opel schlussendlich dennoch im Konzern verblieb, entpuppt sich im Nachhinein als ein unendlich schwerer Klotz am Bein der Detroiter. Und was bedeutet dies für die deutschen Standorte? Vielleicht gelingt es den Opel-Betriebsräten tatsächlich, die deutschen Standorte zu retten. Aber dann wird es Kollegen bei Fiat oder bei Renault treffen. Die Lage im europäischen Kleinwagensegment ist und bleibt traurig.

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