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EU will Autoindustrie unter die Arme greifen

Angeblich bereitet die EU-Kommission zur Sicherung der zwölf Millionen Arbeitsplätze in der schwer angeschlagenen europäischen Automobilindustrie einen Aktionsplan vor. Wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtet, will der für Industrie zuständige Vize-Präsident der EU-Kommission, Antonio Tajani, das Konzept in den nächsten Tagen vorstellen. Dieses sehe unter anderem Zuschüsse aus einem 80 Mrd. Euro umfassenden Forschungsbudget vor, heißt es in dem Bericht. Zudem wolle die EU auch Werksschließungen mit Hilfsprogrammen sozial flankieren. Hiervon könnten neben der General Motors-Tochter Opel auch der französische PSA-Konzern profitieren: beide Unternehmen planen den Abbau tausender Arbeitsplätze in den kommenden Monaten. (Focus, 5.11.12)

Kommentar von Dr. Olaf Janke – Was für ein Kuhhandel ist denn das? Jahrelang, als die Automobilbranche boomte, wurden hohe Dividenden und Prämien an Aktionäre und Manager ausbezahlt. Kaum kommt die Branche ins Straucheln, soll der Staat auf Kosten der Steuerzahler einspringen. Ein „Focus“-Leser bringt es auf den Punkt und hat recht: „Das ist die reinste Form des Kapitalismus: Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren. Jedes Kind weiß doch inzwischen, dass man gut beraten ist, in den fetten Jahren ausreichende Vorsorge für die geradezu zwangsläufig kommenden mageren Jahre zu treffen. Wer diese banale Weisheit als Konzernführer missachtet, ist selbst schuld, hat seine Pflichten gröblichst vernachlässigt und darf deshalb auch keine Hilfe des Staates (der EU) erhalten!“ Dem ist nicht hinzuzufügen. Die deutsche Automobilwirtschaft ist jahrzehntelang gut damit gefahren, sich in jeder Krise neu zu erfinden und gestärkt aus dieser hervorzugehen. Effizienz- und Innovationsschübe gibt es nur im natürlichen Ablauf der Konjunkturzyklen und unter dem Druck der Märkte – Subventionen mit der Gießkanne können hier nur kontraproduktiv wirken.

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