News / PKW

Rohstofflieferanten der Autoindustrie im kritischen Fokus

Für die Autoindustrie fehlen Zertifikate, die dem Verbraucher faire Entstehungsbedingungen signalisieren, analysiert die “Frankfurter Allgemeine Zeitung”. In einer gemeinsamen Studie von Misereor und Brot für die Welt haben die beiden kirchlichen Hilfswerke die Menschenrechtsverstöße von Rohstofflieferanten der Autoindustrie untersucht. Ergebnis: Das Engagement der Autohersteller für Menschenrechte hört unmittelbar jenseits der Grenzen des eigenen Unternehmens auf.

Erst das Geld, dann die Moral? – Kommentar von Dr. Olaf Janke: Wenn es um den Vorwurf von Menschenrechtsverstößen gegen Zulieferer oder Lieferanten von Rohstoffen geht, drücken die deutschen Automobilkonzerne meist beide Augen zu. Verseuchung von Landstrichen, Zwangsumsiedlungen, Verletzungen der Arbeitsrechte sowie die Verletzung von Menschenrechten durch große Rohstoffkonzerne in Entwicklungsländern führen selten den Abbruch der Geschäftsbeziehung. Die Autobauer sollten das Thema ernst nehmen, da hier gewaltige Sprengsätze für die eigene Reputation lauern. Immerhin: Die Studie wurde von der Autoindustrie durchaus ernst genommen und als grundsätzlich seriös anerkannt. Seither beschäftigt man sich in den Konzernzentralen mit den Empfehlungen der kirchlichen Hilfswerke. Es darf jedoch nicht bei Lippenbekenntnissen und wohlfeilen Worten bleiben. Hier müssen proaktiv Taten. Nur so lassen sich Reputationsschäden in einer zunehmend senisibler auf solche Themen reagierenden Öffentlichkeit vermeiden. Und als Verkaufsargument gegenüber dem Konsumenten zählen ehrliche und faire Geschäfte allemal.

Tags: ,

Kommentarfunktion geschlossen.