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Daimler unter Druck

Der Daimler-Aufsichtsrat hat den Vertrag von Vorstandschef Dieter Zetsche überraschend nur um drei Jahre verlängert. Das teilte der Dax-Konzern zum Wochenabschluss in Stuttgart mit. Eigentlich werden Vorstände bei dem Autobauer mittlerweile für fünf Jahre wiederbestellt. Wie es heißt, hatte sich vor allem die Arbeitnehmerseite für eine kürzere Laufzeit stark gemacht. Ein Unternehmenssprecher sagte: „Aus Gründen der guten Unternehmensführung hat sich der Aufsichtsrat entschlossen, Vorstandsverträge bei Wiederbestellungen nur noch um drei Jahre zu verlängern, wenn die Vorstände 60 Jahre alt sind oder dieses Alter während der Laufzeit des Vertrages erreichen.“ (Focus Online, 25.2.13/S–)

Daimler ohne Linie – Kommentar von Dr. Olaf Janke: Die einstige Automobil-Perle Daimler wird mittlerweile von der Konkurrenz vorgeführt. Während VW 22 Mrd. Euro Gewinn vermeldet und Konzernchef Winterkorn freiwillig auf Teile seines Gehalts verzichtet, weil er zu erfolgreich ist, wird Daimler-Chef Zetsche weiter geschwächt: Er ist nur noch ein Chef auf Abruf. Vor allem die Probleme des Konzerns mit dem wichtigen China-Geschäft lasten auf das Management. Doch ist es für das Läuten der Totenglöcken noch zu früh, denn nach wie vor ist in den Köpfen der Konsumenten der alte Slogan verankert: Mercedes ist es, BMW und Audi würden es gerne sein. Das Image der Stuttgarter als weltbeste Luxus-Schmiede ist nach wie vor ungebrochen. wird sich ganz sicher erholen. Denn wie eh und je setzt Daimler wie kaum ein anderes Unternehmen auf Innovationen und Wertbeständigkeit. Daneben ist Daimler auf allen Baustellen der Antriebstechnik bestens aufgestellt. Hierauf kann Dr. Z. aufbauen, wenn er seine letzte Chance nutzen will.

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