News / Zulieferer

Leiharbeit: Betriebsrat macht Daimler Druck

Betriebsrat macht Daimler Druck beim Thema Leiharbeit – Die Arbeitnehmervertreter bei Daimler wollen in diesem Jahr Regelungen auch für Leiharbeiter in der Verwaltung und der Entwicklung durchsetzen. Der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats von Daimler, Erich Klemm, sagte der Branchen- und Wirtschaftszeitung “Automobilwoche”, dabei müsse sichergestellt sein, dass keine Dauerarbeitsplätze mit Leiharbeitskräften belegt werden. (Die Welt online, 8.1.13)

Vorsicht – Kommentar von Daniel Geers – Kaum gehen die Arbeitslosenzahlen zurück und rückt die Vollbeschäftigung näher, so mehren sich in Gewerkschaftskreisen die Rufe nach einer Reform der Leiharbeit. Traditionell rücken hierbei in der Automobilwirtschaft zunächst die Großen – Daimler und Co. – in den Blickpunkt des Interesses. Tatsache ist: Die Automobilwirtschaft, die in einem überaus zyklischen Geschäft unterwegs ist, braucht die Leiharbeit mehr als andere Branchen zum Ausbalancieren von Produktionsspitzen – alles andere würde den wettbewerbsgeräderten Unternehmen die dringend benötigte Flexibilität rauben. Die oftmals von den Gewerkschaften geforderten Neueinstellungen, die über den langjährigen Meridian hinausgehen, würden den Herstellern beim nächsten Konjunkturtief einen unproduktiven Personalüberhang bescheren. Damit aber wäre niemandem gedient.
Fakt ist aber auch: Die deutsche Automobilwirtschaft setzt deutlich mehr Leiharbeiter ein als die gesamte Wirtschaft. Dadurch fällt ihr auch eine besondere Verantwortung zu. Eine ausgeprägte Zweiklassengesellschaft in der Arbeitnehmerschaft birgt sozialen Sprengstoff, der den Betriebsfrieden schnell stören kann. Unternehmensleitungen und Betriebsräte sind hier gefordert, einen gangbaren Mittelweg zu finden.

Tags: ,

eine Nachricht hinterlassen