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Deutsche Zulieferer halten Konkurrenz auf Abstand

Medienberichten zufolge haben sich die Abstände zwischen den ersten fünf Unternehmen der weltweit umsatzstärksten Autozulieferer in der Erstausrüstung im Jahr 2012 deutlich verringert. Das ergibt die neue Top-100-Zuliefererliste der „Automobilwoche“. Bosch hat demnach seine Führungsposition mit 36,79 Mrd. US-Dollar zwar behauptet (39,75 Mrd. im Jahr 2011), aber der japanische Zulieferer Aisin Seiki hat als Fünftplatzierter mit 30,08 Mrd. US-Dollar den Rückstand zu Bosch gegenüber 2011 in etwa halbiert. Continental belegt wie im Vorjahr Rang drei, konnte allerdings mit 32,8 Mrd. US-Dollar eng zum Zweitplatzierten Denso aus Japan (34,2 Mrd. US-Dollar) aufschließen. Auf Rang neun rangiert als drittes deutsches Unternehmen unter den Top Ten der Getriebe-und Fahrwerkspezialist ZF Friedrichshafen. (Automobilwoche online, 9.7.13/S–)

Starke Leistung – Kommentar von Daniel Geers – Die Nachricht ist eine gute. Die deutschen Großzulieferer, allen voran Bosch, Continental und ZF Friedrichshafen konnten 2012 trotz gewisser Schwächen bei Umsatz und Profitabilität die internationale Konkurrenz auf Abstand halten. Dies ist gewiss als Erfolg zu werten, agieren die hiesigen Zulieferer doch unter erschwerten Bedingungen in einem schwer angeschlagenen europäischen Heimatmarkt. ZF Friedrichshafen etwa, der Zulieferer vom Bodensee, konnte 2012 sogar ein starkes Umsatzplus verzeichnen – auch dank eines florierenden Nordamerika-Geschäfts. Einmal mehr zeigt sich vor diesem Hintergrund der Segen einer frühzeitig eingeleiteten globalen Expansion. Doch es gibt auch ernstzunehmende Warnzeichen in einem Markt, der mehr als andere Branchen von Volumina, Skaleneffekten und Größenvorteilen geprägt ist. So hat der japanische Zulieferer Aisin Seiki als Fünftplatzierter mit 30,08 Mrd. US-Dollar den Rückstand zu Bosch gegenüber 2011 in etwa halbiert. Bosch wird somit immer mehr zum Gejagten und muss sich künftig noch mehr strecken, wollen die Stuttgarter ihre Stellung als Platzhirsch unter den globalen Zulieferern langfristig verteidigen. Unser Generalfazit: Die deutschen Zulieferer konnten sich auch 2012 weiter an den Weltmärkten etablieren. Künftig sind jedoch – erst recht im Hinblick auf die Absatzschwächen in den Heimatmärkten – verstärkte Anstrengungen für einen Erhalt ihrer Spitzenstellung erforderlich. Die viel beachtete Top-100-Zulieferliste der „Automobilwoche“ ist übrigens aus unserer Sicht ein guter Maßstab zur Beurteilung des Gewichts eines Herstellers, zumal in das Ranking nur die Umsätze in der Erstausrüstung eingehen, nicht jedoch das Ersatzteilgeschäft. Es ist damit die einzige Rangliste, in der die Unternehmen nach ihrer Stärke als Automobilzulieferer bewertet werden.

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