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Zulieferer als Innovationsmotor für die Automobilindustrie

„Handelsblatt“ (online) betont in einem Grundsatzbeitrag die enorme Bedeutung der Zulieferer für Entwicklung, Innovation und Fortschritt in der Automobilindustrie: „Ohne die Automobil-Zulieferer hätte sich das Automobil nach seinen ersten Ausfahrten nicht so schnell entwickelt. Bei Bosch etwa hat man bereits vor 125 Jahren die Magnetzündung entwickelt, die in der Hochspannungsversion als Zündkerze nach 1902 den Fortschritt bei den Kraftfahrzeugen maßgeblich vorangetrieben hat“, heißt es einleitend. Auch die möglicherweise zweite Revolution, die Elektro- und Hybrid-Motorisierung, treiben die Automobil-Zulieferer mit ihren Ideen und Entwicklungen an. Ausführlich beleuchtet der Beitrag im Folgenden Glanz und Gloria der deutschen Zulieferer – in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. (Handelsblatt online, 17.6.2013/S–)

Unterschätzte Hinterbänkler – Kommentar von Tobias Dieterich – Keine Frage: Die deutschen Automobilzulieferer gehören zu den innovativsten und erfolgreichsten weltweit. Zwar sollte man sich vor solchen anmaßenden Attributen hüten – im Falle der deutschen Zulieferer sind sich jedoch sicherlich gerechtfertigt. Doch trotz ihrer Erfolge segeln die meisten von Ihnen im Windschatten der großen Autohersteller, die nicht zuletzt dank ihrer gut ausgestatteten Kommunikationsabteilungen Innovationen und Fortschritt oft als eigenen Erfolg verkaufen. Was bei den konventionellen Antrieben stets so gehandhabt wurde und nie infrage gestellt wurde, scheint sich nun bei den Elektro- und Hybridmotorisierung zu wiederholen. Wieder sind es die Zulieferer, die die Entwicklung nach vorne treiben; und wieder sind es die Hersteller, die den Erfolg für sich verbuchen. Dabei sind es bekannte Namen wie zum Beispiel INA, FAG, LuK, Bosch, Conti und ZF, die sich mittlerweile zu Vollsortimentern von elektrischen und mechatronischen Bauelementen und Systemen entwickelt haben. Letztlich befeuern sie mit ihren Ideen und Entwicklungen auch die Elektro- und Hybridantriebe der Autohersteller. Tatsache ist: Schon heute kommen allein etwa 50 % der E-Systeme von den namhaften Zulieferern. Dies hat Konsequenzen auf die Wertschöpfung der Zulieferer, die – anders als die Hersteller – nur bedingt auf die werttreibende Kraft ihrer Produkte setzen können. Für die Zulieferbranche heißt das, sie muss künftig stärker als bisher ihre Leistungen und Produkte in den Vordergrund rücken. Dies gilt gerade und erst recht bei der anstehenden zweiten automobilen Revolution rund um die Elektromobilität. Die Karten hierfür werden jetzt neu gemischt. Für die Zulieferindustrie heißt das: Sie muss ihre Marken- und Innovationsrechte noch stärker als bisher gegen jede immaterielle Zweit-und „Aus“-Nutzung etwa durch due Autohersteller schützen. Börsen-, Markenwerte und Profitabilität der bislang klein gehaltenen Zulieferer könnten dadurch deutlich gestärkt werden. Einmal drüber nachdenken, bitteschön.

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