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Deutsche Zulieferer führend

Die Untersuchung „2. Global Top Automotive Suppliers 2012“ der Unternehmensberatung Berylls Strategy Advisors hat die weltweit 100 größten Automobilzulieferer genauer unter die Lupe genommen. Ergebnis: Die deutschen Zulieferer blieben auch 2012 das Maß aller Dinge und eilen auch künftig von Rekord zu Rekord. Damit behaupten die deutschen Zulieferer der global Top 100 ihre Spitzenposition knapp hinter den japanischen und weit vor den amerikanischen Wettbewerbern. Die stärksten Umsatzzuwächse verzeichneten jedoch die koreanischen Lieferanten. Summa summarum liest sich das Resultat der Untersuchung eindeutig: 2012 war ein weiteres Rekordjahr für die Top 100 der Branche: Der Umsatz lag bei 665 Mrd. Euro (+0,3 % im Vergleich zum Vorjahr) und das Ergebnis bei 7,2 % vom Umsatz (+8,5 %). Bereinigt um die starken Wechselkurseffekte wäre der Umsatz der 100 stärksten Automobilzulieferer sogar um 4,5 % gegenüber 2011 gestiegen. (Automobil-Industrie online, 10.4.13/S–)

Unheimlich – Kommentar von Dr. Olaf Janke: Der Erfolg der deutschen Automobilzulieferer ist mittlerweile unheimlich. Überall auf der Welt kracht es im Gebälk der Automobilwirtschaft und die hiesige Branche scheint allen Krisen zu trotzen. Auf die europäischen Nachbarn und auch in Übersee mag es fast schon beängstigend wirken, dass die deutschen Zulieferer in diesem Umfeld weiter auf Erfolgskurs bleiben. Letztlich bestätigt die Berylls-Studie die bekannten Trends: 1. Die deutsche Automobilindustrie ist so wettbewerbsfähig wie nie zuvor. 2. Die 23 umsatzstärksten deutschen Automobilzulieferer konnten ihren Automotive-Umsatz auf 158,4 Mrd. Euro (+4,3 %) steigern. Damit haben die hiesigen Zulieferer ihren Anteil am Umsatz der Top 100 abermals vergrößern können und zwar auf 24 % (zum Vgl. 2000: 15 %). Dass die Deutschen auch beim operativen Ergebnis mit 8,2 % vom Umsatz im Spitzenfeld der Zulieferindustrie lagen, bewiesen 2012 zahlreiche Unternehmen, allen voran Continental. Die Hannoveraner kamen auf ein EBIT von sage und schreibe 10,7 % vom Umsatz. Auch das profitabelste Unternehmen der Zulieferindustrie mit einem EBIT von unglaublichen 13,3 % vom Umsatz ist ein deutsches Unternehmen, nämlich Schaeffler. Dass sich die die deutschen Zulieferer seit 2010 im Ranking im Durchschnitt um vier Ränge nach oben verbessern konnten sei hier nur am Rande erwähnt, ebenso die Tatsache, dass der Zulieferer Eberspächer sich sogar um sensationelle +27 Ränge verbessern konnte. „Die deutschen Automobilzulieferer strotzen vor Stärke“, so Jan Dannenberg. Der Autor der Untersuchung bringt es damit richtig auf den Punkt. Positiv auch, dass die Deutschen damit den Abstand zu den drittplatzierten amerikanischen Zulieferwettbewerbern sowohl bei Umsatz als auch Gewinn weiter ausbauen konnten. Doch wie ist dieser Erfolg zu erklären? Tatsache ist: Die führenden deutschen Automobilzulieferer profitieren seit der Jahrtausendwende von der Stärke der deutschen Premiumhersteller BMW, Daimler, Volkswagen/Audi/Porsche, von ihrer hervorragenden Innovationskraft bei Fahrzeugsicherheit, Emissions- und Kraftstoffreduzierung sowie last but not least den stark wachsenden Märkten in Osteuropa, Übersee und China.
Doch muss an dieser Stelle vor Übermut gewarnt werden. Nach „Auf“ kommt „Ab“! Die Konkurrenz schläft nicht und wird den deutschen Zulieferer das Leben künftig schwerer machen. Risiken bergen zudem die angeschlagene Weltkonjunktur, die Absatzkrise in Europa sowie der scharfe Preis- und Wettbewerbsdruck. Die Zulieferer sind deshalb gut beraten, die Hochstimmung bereits jetzt zu massiven Reformen, Restrukturierungs- und Optimierungsprozessen zu nutzen. Nur so können Sie ihren Vorsprung halten und dauerhaft ausbauen. Selbstgefälligkeit ist gefährlich – erst recht in Zeiten stürmischen Wachstums.

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