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Conti implementiert Vorstand für das China-Geschäft

Ab 1. August soll Continental-Vorstand Ralf Cramer die China-Geschäfte des Automobilzulieferers Continental steuern. Das asiatische Boomland hat für die Hannoveraner beim geplanten Wachstum in Asien eine wichtige Rolle inne. Man plane, den Umsatzanteil der asiatischen Märkte mit der Zeit von heute 18 Prozent auf über 30 Prozent zu erhöhen, sagt Conti-Chef Elmar Degenhart. Cramer solle sich voll auf die dortigen Herausforderungen konzentriere. Conti will die Zahl der Anwendungen, die man in China entwickelt, steigern. „Auf Dauer sollen mehr als acht von zehn unserer Applikationsentwicklungen vor Ort entstehe, so Cramer. (Wall Street Journal online, 21.5.13)

Schöne neue Welt – Kommentar von Dr. Olaf Janke: Erstmals hat ein börsennotierter deutscher Automobilzulieferer sein China-Geschäft soweit aufgewertet, dass er eigens ein Vorstandsmitglied für diesen Bereich implementiert hat. Die Personalentscheidung ist nicht nur richtig, sie ist sogar zwangsläufig, unterstreicht sie doch die Dominanz dieses Marktes in den kommenden Jahren. Tatsächlich wird bis 2020 in China der weltweit größte Markt für Premium-Fahrzeuge entstehen. Nirgends auf dem Weltmarkt wächst der Bedarf an individueller Mobilität und Industriegütern stärker. Continental setzt hier nicht nur ein starkes Zeichen in Richtung Zukunftsmärkte – das Unternehmen stärkt damit auch signifikant seine Organisation in Asien und stellt die Weichen auf profitables und dauerhaftes Wachstum in einem der wichtigsten Märkte der Welt. Tatsache ist: Continental erzielte 2012 in Asien rund 6 Mrd. Euro Umsatz. Allein in China lag der Umsatz bei 2,7 Mrd. Euro (Quelle: Pressemitteilung Continental vom 7.5.2013). Seit Jahren verzeichne das Unternehmen in China zudem Wachstumsraten in mehr als doppelter Höhe über dem Gesamtmarkt. Unser Fazit: Die Aufwertung des China-Geschäfts durch ein künftig ausschließlich für diesen Markt zuständiges Vorstandsmitglied macht Sinn und ist nur konsequent. Andere Zulieferer sollten ähnliches prüfen und zumindest die Implementierung eines Generalbevollmächtigten oder eines direkt an die Vorstandsspitze berichtenden Managers prüfen – sofern noch nicht geschehen. Sicherlich muss es bei kleineren AG`s nicht gleich ein eigenes Vorstandsressort sein – ein deutlich wahrnehmbares Signal sollte gleichwohl gesetzt werden.

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