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Klage gegen Porsche wird verhandelt

Medienberichten zufolge werden die Schadenersatzforderungen von drei Investitionsgesellschaften gegen die Porsche-Dachgesellschaft in Höhe von 4 Mrd. Euro am 17. April vor dem Braunschweiger Landgericht verhandelt. In einem der drei Verfahren richten sich die Vorwürfe zum Teil auch gegen die Volkswagen AG. Hintergrund ist die Übernahmeschlacht gegen Volkswagen 2008/2009 und die damit verbundene Informationspolitik, berichtet der „Reutlinger General-Anzeiger“ unter Berufung auf das Landgericht Braunschweig. Die Anleger fühlen sich rückblickend um ihr Geld gebracht. Zunächst hat das Gericht eine Güteverhandlung angesetzt. Sollten sich die Parteien nicht einigen, schließt sich unmittelbar die mündliche Verhandlung an. (Reutlinger General-Anzeiger online, 8.4.13/S–)

Ein zweischneidiges Schwert – Kommentar von Dr. Olaf Janke: Die Klage ist ein zweischneidiges Schwert! Einerseits ist die Position der Kläger durchaus nachvollziehbar, die wohl bei dem heißen Zock um die Volkswagen-Übernahme 2008 viel Geld verloren hatten – zu intransparent und unklar war die damalige Position der Porsche SE. Andererseits gehört Risiko zum Zocken dazu – bei einem Gewinn wären die Kläger ebenso wenig mit Geldgeschenken vor die Konzernzentrale von Porsche gefahren. Zudem bestreitet die Porsche Automobil Holding SE – was soll sie auch anderes tun! – den Vorwurf der Marktmanipulation. Laut Porsche bestehe zwischen den Pressemitteilungen und den angeblichen Transaktionen kein Zusammenhang. Die Schadensberechnungen seien nicht nachvollziehbar. Auch die in einem der Verfahren ebenfalls beklagte Volkswagen AG verweist darauf, dass sie keine Kenntnis von den Übernahmeabsichten gehabt habe. Daher sei ihr nicht der Vorwurf zu machen, dass sie die Übernahmeabsicht als sogenannte Insiderinformation nicht veröffentlicht habe. Unser sibyllinisches Urteil lautet: Kläger und Beklagte befinden sich gleichermaßen im Glashaus. Zwar hat im September das Landgericht bereits eine ähnliche Klage abgewiesen – dennoch könnte das Thema Sprengstoff für weitere Instanzen bergen.

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