Deutsche Autos sind weiter beliebt in den USA. Vor allem die Premiumhersteller können bei den Amerikanern punkten. So hat Daimler im Mai etwas mehr als acht Prozent neue Autos verkauft. Mit den Wachstumsraten der Konkurrenten kann Daimler allerdings nicht ganz mithalten. BMW hat im vergangenen Monat um rund zehn Prozent zugelegt. Audi sogar um 15 %. Gut kommen auch die Modelle von Porsche an. Der Sportwagenbauer hat die Absätze um fast 40 % gesteigert. Nicht ganz so gut hat sich der Mai dagegen für die Mutter von Audi und Porsche entwickelt. (Finanznachrichten, 10.6.13/S–)
Reiche Ernte – Kommentar von Frederik Kullmann, Los Angeles – Die deutschen Autobauer jagen in den USA von einem Erfolg zum nächsten. Traumhafte zweistellige Wachstumsraten – und das seit Jahren – zeugen von der Nachhaltigkeit dieses Trends. Und in der Tat: Diese Erfolge kommen nicht von ungefähr. Die satten Wachstumsraten von Daimler, BMW, Audi und Porsche in den USA sind vielmehr das Ergebnis eines frühzeitig geplanten, strategisch durchdachten und konsequent angegangenen Wachstumskurses. Waren es zunächst nur die deutschen Edelmarken, die in den USA auf dem Vormarsch waren, so zieht seit einigen Jahren nun auch der deutsche Volumenhersteller VW nach. Geht man auf Spurensuche nach dem Erfolgsrezept so stößt man immer wieder auf dieselben „Schlagworte“: Qualität, Design und Image gelten gerade in den USA immer noch als enorme Zugpferde. Vieles spricht dafür, dass dieser Trend die kommenden Jahre anhalten wird. Doch Vorsicht! Es gibt zunehmende Risiken, die dem Höhenflug der deutschen Autobauer langfristig den Wind aus den Segeln nehmen könnten. Hierzu gehört das Widererstarken der japanischen Anbieter auf dem US-Markt, das neue Selbstbewusstsein der Detroiter Top Drei, die Diesel-Lastigkeit der deutschen Hersteller sowie das Verschlafen der knallharten Umweltauflagen in den USA, die derzeit von Kalifornien aus das ganze Land durchziehen. Vor Hochmut wird an dieser Stelle deshalb ausdrücklich gewarnt. VW und Co. müssen auch künftig hart und ohne Unterlass daran arbeiten, wollen sie in Zukunft zu den Gewinnern am US-Markt gehören.