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VW will MAN von der Börse nehmen

Die Volkswagen AG plant offenbar das Ende der Börsennotierung der MAN SE. Aus dem Umfeld der Unternehmen ist zu hören, dass der Wolfsburger Autokonzern Vorbereitungen trifft, den restlichen Streubesitz des Münchner Nutzfahrzeugherstellers mit einem sogenannten Squeeze-out abzufinden. Die Voraussetzungen dafür könnten laut einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ in den kommenden Wochen geschaffen werden, da VW – mit 75 Prozent Haupteigentümer von MAN – derzeit einen Beherrschungsvertrag vorbereitet, für den gerade Bewertungsgutachten erstellt werden. (Frankfurter Allgemeine Zeitung online, 8.2.13/S–)

Kreative Lösung – Kommentar von Dr. Olaf Janke: VW scheint es nun ernst zu sein, MAN vollends in den VW-Konzern zu integrieren. Die Überlegung, dass der Unternehmensvertrag mit MAN nicht direkt mit der VW AG abgeschlossen werden könnte, sondern mit einer nicht börsennotierten Tochtergesellschaft, macht aus Sicht von VW durchaus Sinn. Denn diese Lösung hat einerseits den Vorteil, dass sie ein Vehikel für den Aufbau einer neuen Nutzfahrzeuggruppe sein könnte (in die sich später auch der schwedische Lastwagenhersteller Scania einbinden ließe), andererseits wäre eine Verschmelzung des MAN-Konzerns auf diesem Weg einfacher zu realisieren. Denn eine aktualisierte Novelle des Umwandlungsgesetzes erlaubt ein Squeeze-out schon mit einer Beteiligung von mehr als 90 % (früher 95 %). So oder so bleibt das Vorhaben, wird es denn realisiert, eine kreative bilanzrechtliche Lösung, die im Ergebnis jedoch folgerichtig erscheint.

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