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VW dementiert Gerüchte über Renditeprobleme

Am Donnerstag stand die Aktie von Volkswagen nach Medienbeichten über angebliche Renditeprobleme deutlich unter Druck. Das „Manager Magazin“ berichtete zuvor, dass VW die internen mittelfristigen Zwischenziele für den Betriebsgewinn 2015 um bis zu fünf Milliarden Euro zu verfehlen drohe. Damit gerate die für 2018 ins Auge gefasste Konzernumsatzrendite von acht Prozent in Gefahr. VW dementierte prompt: „Die Volkswagen AG steht weiterhin in vollem Umfang zu ihren Aussagen zur künftigen Geschäftsentwicklung des Konzerns“, erklärte der Konzern. (Der Aktionär online, 23.9.2013/S–)

Geschicktes Taktieren – Kommentar von Dr. Olaf Janke – Die Antwort des VW-Konzerns, der sich anschickt, die Krone im globalen Automobilbau zu erringen, kam kraftvoll und eindeutig auf die Gerüchte, wonach das Unternehmen Renditeprobleme haben könnte. Man stehe in vollem Umfang zu ihren Aussagen zur künftigen Geschäftsentwicklung des Konzerns, erklärte die Unternehmenskommunikation schleunigst. Doch was ist diese Erklärung tatsächlich wert? Tatsache ist: Auch der europäische Branchenleader kann sich der automobilen Krise im Kernmarkt Europa auf Dauer nicht entziehen, die jahrelange Sonderkonjunktur neigt sich ihrem Ende zu. Während im Juli die Zahl der Neuzulassungen in der Europäischen Union noch um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen war, wurden im August fünf Prozent weniger Autos verkauft, wie der Branchenverband Acea unlängst mitteilte. Gewiss: Mit strategischem Geschick, neuen Modellen, globaler Expansion, Produktivitätssteigerungen und dem Ausschöpfen bislang ungenutzter Ressourcen hatten es Martin Winterkorn und Patriarch Ferdinand Piech bislang verstanden, der Krise entgegenzusteuern. Dass der deutsche Kernmarkt dabei als „Fels in der Brandung“ fungierte, verstärkte die antizyklischen Erfolge der Konzernführung. Doch die Wirksamkeit all dieser Faktoren dürfte schon bald nachlassen, das Umfeld deutlich schwieriger werden. Dass VW diesem Negativtrend auf Dauer trotzen kann, ist eher unwahrscheinlich; ein zunehmender Druck auf die Rendite erscheint in diesem Umfeld zwangsläufig und ist alles andere als ehrenrührig. Dennoch hat die Kommunikationsabteilung von VW wohl einiges richtig gemacht, indem man auf das Festhalten an alten Aussagen beharrte. Was soll man auch anderes sagen! Sollte es – was nicht unwahrscheinlich ist – anders kommen, werden es die Märkte den Wolfsburgern kaum übel nehmen. Denn langfristig gilt: Die deutschen Hersteller, allen voran auch VW, sind hervorragend positioniert und werden auch in Zukunft von den boomenden Märkten in Asien profitieren. Wichtig ist, dass die Gesamtstory stimmt – und hieran gibt es bei VW gegenwärtig keinen Anlass zu Zweifel.

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