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„Wie Zulieferer den Kunden folgen“

„Wie Zulieferer den Kunden folgen“, lautet der Titel eines Beitrags in der „Südwest-Presse“. Der Autor arbeitet dabei exemplarisch die wichtigsten Schritte und Beratungsangebote für Mittelständler heraus, die sich in den Schwellenländern – allen voran China – eine Vor-Ort-Repräsentanz aufbauen wollen. „Ohne die richtige Vorbereitung ist der Gang nach China zum Scheitern verurteilt”, so ein Experte, „zumal man ein deutsches Unternehmen nicht eins zu eins dorthin verpflanzen kann.” Der Mittelständler, sei es ein Maschinenbauer oder ein Automobilzulieferer, müsse sich zunächst fragen, was er mit dem Engagement in China erreichen möchte. Wie kann er seine Wettbewerbsfähigkeit verbessern, wie soll die weitere Entwicklung verlaufen? Erst wenn diese Fragen geklärt sind, gehe es konkret weiter. Wo soll das Werk entstehen, wie groß soll es sein? Wie viele Mitarbeiter brauche man? Wie sieht es mit der Organisation und Logistik aus? Vor allem die Standortfrage sei extrem wichtig. Dass dies wichtig ist, erklärt der Beitrag am Beispiel einer Automobilzulieferer-Firma. Diese hat in Südchina eine Fabrik gebaut, ohne vorher eine genaue Standortanalyse zu machen. Da der Hauptkunde aber in einem anderen Teil des Landes war und die Logistik sich als ein schwieriges Unterfangen herausstellte, begann das Unternehmen hohe Verluste zu machen. Nach der Beratung zog die Firma mit ihrem Werk in China um und schreibt mittlerweile wieder schwarze Zahlen. (Südwest-Presse online, 18.11.)

Kommentar von Dr. Olaf Janke – Eine solide Internationalisierungsstrategie ist eine der wenigen Möglichkeiten für deutsche Zulieferer, der Enge und Risikoanfälligkeit des europäischen Heimatmarkts zu entkommen. Da weite Teile Europas gleichermaßen unter der Finanz- und Schuldenkrise ächzen, ist es fast schon grob fahrlässig, ausschließlich auf die europäische Karte zu setzen – es sei denn, das Unternehmen verfügt über eine ausgeprägte Marktführerschaft oder hochspezifische Produkte. China bietet sich hier weiterhin als Standort für Repräsentanz und Produktion an, wenngleich auch hier die besten Claims schon lange abgesteckt sind. Doch auch hier gilt die Devise: lieber spät als nie. Zulieferer aus der Automobilwirtschaft dürfen in der Krise des europäischen Automarkts nicht nachlassen, kontinuierlich neue Standorte und Expansionsfelder zu überprüfen – und zwar weltweit.

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