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Chinesischer Luxus-Autobauer will in Europa durchstarten

Der chinesische Hersteller von Luxus-Autos, Qoros, plant nach Bericht der „Financial Times Deutschland“ einen Markteinstieg in Europa, nach dem bislang die Versuche von Chinas Autobauern immer infolge schwerer Qualitätsmängel gescheitert waren. Erfolgversprechend ist nach Meinung der Zeitung, dass als Designchef der als „Mister Mini“ bekannte Ex-BMW-Designer Gert Volker Hildebrand, und der ehemalige VW-Manager Volker Steinwascher als Firmenchef an Bord seien. „Auch bei Qoros wird zwar in China produziert, aber die Expertise kommt aus der ganzen Welt. 95 % der Komponenten kommen von namenhaften Zulieferern wie Bosch und Continental. Entwickelt wird von Magna in Österreich“, schreibt das Blatt. Es werde jedoch bezweifelt, dass das Budget von Qoros reicht, in Europa Fuß zu fassen. (Quelle: Financial Times Deutschland)

Kommentar von Tobias Dieterich: Nein und nochmals Nein! Das kann nichts werden. Hier tritt ein in Europa unbekannter, vermeintlicher Luxushersteller von Edelkarossen gegen weltbeherrschende Platzhirsche wie Mercedes, BMW und Audi an. Wie kostspielig der Aufbau einer Luxusmarke ist, beweist seit nunmehr 20 Jahren die VW-Tochter Audi. Es hat Jahrzehnte harter Arbeit und milliardenschwerer Investitionen benötigt, bis aus der behäbigen Autoschmiede aus Ingolstadt eine weltumspannende Highend-Marke geworden ist. Hinzu kommt: Wie soll ein Hersteller, dessen Produkte nicht einmal in China auf Akzeptanz stoßen – die Chinesen greifen lieber ins Mercedes-Regal – ausgerechnet im anspruchsvollen europäischen Markt auf fruchtbaren Boden stoßen. Nein, das kann nichts werden – zumindest nicht auf absehbare Zeit. Interessant ist jedoch die hiervon ausgehende Signalwirkung. Die Chinesen unterstreichen mit diesem Expansionsschritt einmal mehr ihre Aggressivität und ihre Bereitschaft, langfristig zu denken und mit viel Geduld irgendwann doch ihr Ziel zu erreichen.

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