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Bosch kürt Vorzugslieferanten

Der weltgrößte Automobilzulieferer Bosch hat die Walter AG zu einem seiner Vorzugslieferanten gewählt. „Damit zählt der Tübinger Werkzeughersteller zu einem Kreis von etwa 30 Partnern, mit denen Bosch bei Werkzeugen für alle Geschäftsbereiche des Konzerns bevorzugt zusammenarbeiten will“, berichtet das Fachportal „Zuliefer Markt“. Als Vorzugslieferant werde Walter von Bosch bei Aufträgen ab sofort bevorzugt angefragt. Zugleich erhalten Bosch-Mitarbeiter die Möglichkeit, über eine elektronische Plattform direkt bei Walter zu bestellen, ohne zusätzliche Freigaben abwarten zu müssen. Ein wichtiger Teil der Zusammenarbeit der beiden Unternehmen seien zudem Entwicklungsprojekte, in denen Walter Bosch dabei unterstützt, Kosten bei der Produktion einzusparen.

Kommentar von Dr. Olaf Janke: „Zuckerbrot und Peitsche!“ – Bosch macht es richtig. Da werden Zulieferer des weltgrößten Automobilzulieferers mit kleinen Vergünstigungen fest an das Unternehmen angekettet. Bosch profitiert hiervon durch günstigere Preise, Loyalität, Liefertreue und einer hohen Motivation der 30 Partner, stets in der Gunst des großen Onkels weit oben zu stehen. Auf diese Weise baut sich Bosch ein effizientes, sich selbst tragendes System von stabilen Säulen für seine Produktion auf. Eine Umfrage des „Automotive Managers“ unter 20 Zulieferern ergab, dass diese Praxis der Zulieferbindungsprogramme bislang in Deutschland noch recht wenig institutionalisiert ist. Zu Unrecht. Andere Player sollten sich an Bosch ein Beispiel nehmen. Die Stuttgarter haben sich ein Netzwerk aufgebaut, das alle Beteiligten zufriedenstellt. Doch sei gewarnt: Schnell kann hieraus ein Modell aus Abhängigkeiten entstehen, das dem Juniorpartner am Ende die Luft abdrückt. Die Fokussierung auf einen Kunden, volle Loyalität und intensive Zusammenarbeit ist nicht ohne Risiko.

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