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Ford reagiert auf Absatzkrise

Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet über kurzfristige Reaktionen des Autoherstellers Ford auf die Absatzkrise in Westeuropa. „Wir schauen permanent, wie die Nachfrage ist und justieren entsprechend unsere Produktion“, wird ein Sprecher von Ford Europa zitiert. Abwartend äußert sich Ford zu den Auswirkungen des aufgelegten Abfindungsprogrammes auf den Standort Deutschland. Man wolle schauen, wie viele Mitarbeiter eine Abfindung annehmen und das Unternehmen verlassen, sagte der Sprecher. Ford will sich in Europa von mehreren 100 Mitarbeitern trennen.

Kommentar von Tobias Dieterich: Jetzt sollte auch dem größten Optimisten klar sein, dass die Sonderkonjunktur der deutschen Automobilwirtschaft endgültig vorbei ist. Tot geglaubte Phänomene wie Kurzarbeit und Abfindungen machen wieder die Runde. Dabei ist Ford nur die Spitze eines Eisbergs – bei Opel sieht es noch düsterer aus, von den europäischen Wettbewerbern in Frankreich und Italien ganz zu schweigen. Dass jede Krise auch Positives hat, wird hier kaum zur Aufhellung der Gemüter beitragen. Doch sieht man sich den Verlauf des Krisenzyklus der Jahre 2008 und 2009 an, so darf man zumindest hoffen: Die Branche wird sich mit Effizienzsteigerungen, Restrukturierungsprozessen und Änderungen bei der Fertigungstiefe neu erfinden und – mit etwas Glück – gestärkt aus dieser Krise hervorgehen. Immerhin handelt es sich weder um eine strukturelle Krise noch um eine globale Krise wie 2009 – gerade die deutschen Hersteller sind bereits  jetzt effizient aufgestellt und außerhalb Europas verkaufen sich deutsche PKWs weiterhin hervorragend. Gleichwohl ist es fraglich, ob die auf Europa fokussierten Hersteller wie Opel und Ford hiervon profitieren können.

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