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Heftiges Gerangel in der Golf-Klasse

Einen “Preiskampf in der Golf-Liga”, macht das “Handelsblatt” in seiner heutigen Ausgabe heute aus. Demnach würden immer mehr kompakte Modelle wie der 1er BMW mit dem neuen VW Golf konkurrieren. Händler würden zudem mit hohen Nachlässen locken. Auch wenn hier VW  von Einzelfällen “im Promillebereich” würden einige Händler den Golf bis zu 28 % billiger verkaufen, heißt es. Und der 1er BMW sei laut “Handelsblatt” im Leasing bereits für 199 Euro monatlich erhältlich. Andere Medien berichten von ähnlichen Tendenzen: “VW Golf VII mit mehr als 27 % Rabatt”, meldete die “Bild”-Zeitung auf Seite 1. Denn beim Verkaufsportal apl24.de kostet der Basis-Golf VII statt 16.975 Euro nur noch 12 304 Euro. “Das Auto ist noch nicht bei den Händlern, aber die Rabatte sind schon da”, wundert sich Branchenkenner Ferdinand Dudenhöffer, Professor an der Universität Duisburg-Essen.

Bei VW zeigt man sich unterdessen zugeknöpft: “Die im Internet kursierenden Rabatte sind theoretischer Natur”, sagt ein VW-Sprecher. Den Eindruck zu erwecken, jeder Kunde können sie bekommen, sei unzulässig. “Das sind reine Lockvogelangebote”, so der Sprecher. “Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kunde diesen Nachlass bekommt, seien aufgrund der besonderen Bedingungen sehr gering. Ausführlich beleuchtet das “Handelsblatt” diese und weitere Details der sich abzeichnenden Rabattschlacht.

Kommentar von Dr. Olaf Janke: Profit und Rabatt passen auf Dauer nicht zusammen. Wie sollten sie auch. Da wird der neue Golf zu den gleichen Konditionen wie zuletzt das Vorgängermodell auf den Markt geworfen – und hierauf noch hohe Rabatte ausgeschüttet. Der Beitrag des “Handelsblatts” skizziert deutlich, was schon bald die gesamte Branche treffen wird: nämlich die fortschreitende Erosion der Margen. Hiervon wird selbst Branchenprimus VW nicht gefeit sein – allen Beteuerungen zum Trotz, bei den hohen Rabatten handele es sich nur um Ausnahmefälle “im Promillbereich”. Unter Berufung auf die Ratingagentur Moody`s kommt “Dow Jones Newswires” (17.9.) zu einem ähnlichen Ergebnis: “Das abflauende Wachstum sollte sich auch in den Gewinnmargen der Autohersteller widerspiegeln. Besonders belasten dürfte die geringere südeuropäische Nachfrage die Autokonzerne Renault, Peugeot und Fiat. Aber auch die Margen deutscher Hersteller werden nach Erwartung der Bonitätsprüfer unter den Überkapazitäten in Europa leiden. Nur die japanischen Autobauer dürften sich auch im kommenden Jahr weiter von ihren schlechten Margen des vergangenen Jahres erholen.” Dem ist nichts hinzuzufügen.

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