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Volkswagen will Einsparungen vornehmen

Medienberichten zufolge will der Volkswagen-Konzern angesichts eines sinkenden Absatzes in Westeuropa nun mit Einsparungen gegensteuern. „Wir schnallen den Gürtel auf der Kostenseite enger“, sagte Finanzchef des Wolfsburger Autobauers, Hans Dieter Pötsch, der „Börsen-Zeitung“. Es werde an den internen Abläufen und Strukturen gearbeitet. „Und wir reduzieren und verschieben Investitionen, soweit sie nicht produktbezogen sind“, fügte Pötsch hinzu. Am Jahresziel will VW derweil festhalten. „Wir wollen die Auslieferungen in diesem Jahr steigern und ein operatives Ergebnis des Konzerns auf dem sehr guten Niveau des Vorjahres schaffen“, betonte der Manager. 2012 hatte VW ein operatives Ergebnis von 11,5 Mrd. Euro erzielt. (Thüringer Allgemeine online, 9.9.13/S–)

Deutsche Autobauer gehen an die Kosten ran – Kommentar von Dr. Olaf Janke – Auch die hiesigen Autobauer folgen nun dem allgemeinen Branchentrend und beginnen an der Kostenschraube zu drehen. Schuld hierfür ist die Absatzkrise an den europäischen Automärkten, der sich auch die bislang erfolgsverwöhnten Hersteller nicht mehr entziehen können. Nun hat auch Branchengigant Volkswagen angekündigt, Kosten einsparen zu wollen und nicht produktbezogene Investitionen zu verschieben. Dass es sich hier um einen ausgeprägten Branchentrend handelt, der alle deutschen Hersteller erfasst hat, beweisen auch ähnliche Nachrichten von BMW und Daimler: Die Stuttgarter rücken dabei zuvorderst die Belegschaft in den Mittelpunkt ihrer Sparanstrengungen, indem sie mehr Flexibilität mit Blick auf die Arbeitszeitkonten verlangen.

Aus unserer Sicht kommt das Einschwenken in den Sparmodus bei VV und Co. recht spät – haben sich die deutschen Player doch recht lange in ihrem Erfolg gesonnt. Dies ist gefährlich: Denn während ihre Rivalen an den Weltmärkten das Tal der Tränen bereits durchschritten haben und nach schmerzhaften Restrukturierungsprozessen zunehmend schlank und rank werden, präsentieren sich die deutschen Hersteller zuletzt wohlgenährt bis fettleibig. Wollen Sie ihren Vorsprung in den kommenden Jahren konservieren, müssen sie deutlich härter als bisher an ihrer Wettbewerbsfähigkeit arbeiten. Und dies geht – nicht nur –, aber auch über Kosteneinsparungen. Die Unternehmensspitzen scheinen dies erkannt zu haben und steuern nun gegen. Das ist gut so. Belegschaften und Gewerkschaften können hier wohl unbesorgt sein. In Zeiten von Facharbeitermangel und nach wie vor vollen Auftragsbüchern dürfte die Arbeit allenfalls umgeschichtet werden – ein Stellenabbau in großem Maßstab erscheint da eher unwahrscheinlich.

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