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Kuka auf steilem Wachstumskurs

Beim Roboterhersteller Kuka erreichten die Auftragseingänge im vergangenen Geschäftsjahr einen Wert von 1,89 Mrd. Euro. Das ist ein Plus von 22 % gegenüber dem Vorjahr. Die Umsatzerlöse erhöhten sich um 21 % auf 1,74 Mrd Euro. Das EBIT ist überproportional zum Umsatz um 51 % gestiegen. Die EBIT-Marge verbesserte sich im Jahresvergleich von 5,1 % auf 6,3 %. Für den Vorstandsvorsitzenden Till Reuter belegen diese Zahlen, dass Kuka ihre Strategie erfolgreich weiter umgesetzt hat. Der Fokus auf Kunden aus der General Industry berge nicht nur großes Potential, sondern mache Kuka langfristig unabhängiger von konjunkturellen Entwicklungen einer Branche. (Augsburger Allegmeine Online, 10.10.13/S–)

Was lernen wir hieraus? Kommentar von Dr. Olaf Janke – Die Entwicklung des im Autozuliefergeschäft tätigen Roboterhersteller Kuka in den vergangenen Jahren ist aus unserer Sicht eine Erfolgsstory. Kuka konnte nicht nur EBIT und Umsatz erfolgreich steigern, sondern auch entscheidende strategische Erfolge für sich verbuchen, indem es sich erfolgreich aus den Ketten einzelner Absatzbranchen befreite. Die Strategie des Vorstandsvorsitzenden Till Reuter, das Unternehmen bei Produkten und vor allem bei der Kundschaft möglichst breit aufzustellen und sich möglichst vielen Branchen zu öffnen, ist dabei eines der Erfolgsrezepte. Denn der Fokus auf neue Kunden, etwa aus der General Industry, birgt nicht nur großes Potential, sondern macht Kuka langfristig unabhängiger von den konjunkturellen Entwicklungen einer Branche. Mit neuen Produkten ging Kuka auf die Kundenbedürfnisse der General Industry-Branche ein. Ein neuer Kleinroboter kommt dabei besonders bei Kunden aus der Elektronik-, Kunststoff- und der metallverarbeitenden Industrie gut an. Zudem brachte Kuka mit dem ersten sensitiven Leichtbauroboter für die industrielle Fertigung eine neue Robotergeneration auf den Markt. Mit Geschick und Augenmaß ist es CEO Till Reuter und seiner Truppe gelungen, dem Unternehmen ein breites Fundament zu geben und Erträge in der gesamten Breite der Industrie einzusammeln. Hiervon können deutsche Zulieferer einiges lernen. Die alte Wahrheit „Diversify or Die“ ist gerade in Zeiten der automobilen Absatzkrise in Europa lebendiger denn je. Schwer haben es gegenwärtig reinrassige Zulieferer, die ausschließlich auf Europa fokussiert sind. Die Abhängigkeit von einzelnen Branchen, Märkten oder Produkten wird sicherlich in den kommenden Jahren bei dem einen oder anderen Zulieferer die Lichter ausgehen lassen. Zwar haben sich viele Zulieferer bereits regional (= Auslandsexpansion) und auf der Produktseite erfolgreich diversifiziert. Das Öffnen gegenüber neuen Absatzbranchen und Industriezweigen könnte a) die Krisenresistenz der deutschen Zulieferer weiter erhöhen und b) perspektivisch gewaltige Wachstumschancen bieten. Es ist höchste Zeit, hierüber nachzudenken.

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