„Kuka übernimmt Anlagenbaugeschäft von Utica Companies“ – Der Roboter- und Anlagenbauer Kuka übernimmt das Anlagenbaugeschäft des US-Schweißtechnikspezialisten und Automobilzulieferers Utica Companies aus Michigan. Durch die Übernahme des Spezialisten für Fertigungsstraßen für Fahrzeugkarosserien steigt Kuka zur Nummer 1 unter den nordamerikanischen Systemanbietern für die Automobilindustrie auf. Das Transaktionsvolumen liegt im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, wie das Augsburger Unternehmen mitteilte. (Focus online, 17.4.13/S–)

Paradigmenwechsel – Kommentar von Tobias Dieterich – Auch wenn die Nachricht unscheinbar daherkommt und nur in einigen Online-Portalen Erwähnung fand, so ist sie dennoch bemerkenswert. Die Übernahme zeigt einmal mehr, dass sich die dynamischen deutschen Zulieferer im Ausland keineswegs mehr nur mit organischem Wachstum begnügen, sondern teils aggressiv zum Angriff übergehen. Auch wenn der Deal ein eher überschaubares Geschäft ist – das Transaktionsvolumen liegt angeblich nur im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich – so zeigt der Expansionsschritt Kukas dennoch einen Paradigmenwechsel auf: Wachstum heißt mehr denn je die Devise sowie Flucht aus dem trüben Konjunkturklima Europas in die Boom-Staaten in Übersee und Asien. Zudem sind die Preise für Übernahmekandidaten derzeit aufgrund des schwachen Automobil-Zyklus günstig, kreditfinanzierte Übernahmen sind bei den Banken wieder darstellbar. Unser Fazit: Der Deal macht Sinn. Unsere Empfehlung: Andere deutsche Zulieferer sollten den Trend prüfen und neben organischem Wachstum auch die Möglichkeit gezielter Übernahmen prüfen.