„ZF will Zahl seiner Zulieferer von 3.500 auf 2.000 verringern“, meldet die Nachrichtenagentur „dpa-afx“. Die Pläne würden auf den neuen Vorstandsvorsitzende des Automobilzulieferers, Stefan Sommer,  zurückgehen, berichtet die Agentur unter Berufung auf  die Zeitschrift „Automobil Produktion”. Neben der Zentralisierung des Einkaufs will sich das Unternehmen künftig stärker auf global tätige Zulieferer stützen. Sommer plane zudem, die Hälfte der angekündigten Einsparungen bereits 2013 umzusetzen. Insgesamt wolle ZF im Einkauf Einsparungen in Höhe von 500 Mio. Euro in den nächsten beiden Jahren anstreben.

Kommentar von Dr. Olaf Janke:  Der Vorstoß von ZF und seines Managements, die Zahl der Zulieferer radikal zu reduzieren, ist ein eindrucksvoller Beleg für den laufenden Umwälzungsprozess in der Zulieferindustrie. Die Branchengrößen diktieren dabei die Spielregeln und lenken den Markt dank schierer Größe. Die Kleinen wiederum sind Baueropfer in einem Spiel, in dem Produktivitätssteigerungen zunehmend durch Effizienzgewinne im Einkauf generiert werden. Denn kaum etwas stößt den Unternehmensberatern übler auf, als ein undursichtiges Dickicht an mittleren, kleinen und kleinsten Zulieferern. Dieser Trend wird sich künftig weiter verstärken und in der Zulieferindustrie einen weiteren Konsolidierungsschub auslösen. Zulieferer unterhalb der kritischen Größen haben dabei nur drei Möglichkeiten: 1. Fusionieren / konsolidieren; 2. Organische wachsen und expandieren; 3. mit hochspezialisierten Premium-Produkten in der Nische überleben. Es bleibt zu hoffen, dass die kleinen Spieler den Warnschuss vernehmen und sich mit einer der drei Lösungen vertraut machen.