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Autozulieferer ZF: Energiewende gefährdet Wettbewerbsfähigkeit

Stefan Sommer, der Chef des drittgrößten deutschen Autozulieferers ZF Friedrichshafen, Stefan Sommer, hat davor gewarnt, den Unternehmen die Kosten der Energiewende aufzubürden. Die Umstellung auf erneuerbaren Energien sei gut, „muss aber auch bezahlbar sein”, sagte der Manager der „Schwäbischen Zeitung” (Online). „In unserer Druckgießerei fahren wir zum Beispiel nur Verluste ein.” Dies bedeute einen klaren Wettbewerbsnachteil. Deutschland müsse sich in Acht nehmen, dass energieintensive Unternehmen nicht ins Ausland abwanderten. (Schwäbische Zeitung online, 12.4.13/S–)

Auf ein Wort – Kommentar von Dr. Olaf Janke: Es gibt keinen Grund an der Besorgnis von ZF-Chef Sommer zu zweifeln – der Manager gilt als Mann deutlicher aber ehrlicher Töne. Und Sommer weiß wovon er spricht, zumal gerade im produzierenden Gewerbe bis zu 15 % der Kosten für Energie aufzuwenden sind. Tatsächlich setzt das Gezerre um eine stärkere Beteiligung der Industrie an den Kosten der Energiewende die Branche unter Druck. Deutsche Industrieunternehmen stehen bei diesem Thema gleich dreifach mit dem Rücken an der Wand. Der Wettbewerb mit Unternehmen in Billig-Energiestandorten, das Hü und Hott in der deutschen Energiepolitik sowie daraus resultierende Planungsunsicherheiten erschweren ein seriöses und nachhaltiges Wirtschaften. Dass ZF-Chef Sommer dennoch weiterhin auf die Windkraft als ein wichtiges Geschäftsfeld setzt, zeugt von dessen gutem Nervenkostüm. „Wir haben aber noch viele Hausaufgaben zu erledigen, und sicherlich müssen wir uns auch speziell in Deutschland überlegen, wie wir mit den Konsequenzen umgehen, die sich aus der Installation von Windkraft ergeben“, klagt der Manager und er hat recht. Zudem müssten Windräder preisgünstiger werden. Die Entwicklung verlaufe ähnlich wie in der Autoindustrie: billigere Neugetriebe, billigere Betriebskosten und längere Betriebsdauer. Ob Sommer ein einsamer Mahner in der Wüste bleibt oder ob er politisches Gehör findet, wird die Zukunft entscheiden – wohl aber leider erst nach der kommenden Bundestagswahl.

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