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Mitsubishi dementiert Allianz mit Renault

Der japanische Autobauer Mitsubishi hat einen Medienbericht über Allianz-Gespräche mit Renault dementiert. „Das ist nicht wahr“, sagte ein Mitsubishi-Sprecher am Freitag. Eine Renault-Sprecherin sagte, es habe zwar in der Vergangenheit Gespräche gegeben, „aber diese führten nicht zu einer Vereinbarung“. Seither sei nichts Neues passiert. Zuvor hatte die Zeitung „Le Figaro“ berichtet, Renault lote derzeit Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit mit den Japanern aus. (Reuters, 4.5.13/S–)

Charmante Lösung – Kommentar von Tobias Dieterich – Die französischen Hersteller können es nicht lassen – überall auf der Welt sind Renault und Co. auf der Suche nach Partnerschaften, Joint Ventures und Kooperationsmodellen, um auf diese Weise günstig Effizienzgewinne, Kostenvorteile und kritische Masse zu generieren. Oftmals mit Erfolg, wie die Kombinationen Renaults mit Nissan und Daimler belegen. Auch eine Allianz zwischen Renault und Mitsubishi hat aus unserer Sicht durchaus Charme. Hierfür sind vier Gründe anzuführen. Erstens ist Mitsubishi über seine Allianz mit dem Renault-Partner Nissan ohnehin schon mit dem französischen Autobauer verschwägert. Denn Renault kontrolliert mehr als 40 % von Nissan. Hier lassen sich aufgrund bestehender Strukturen recht einfach weitere Synergien ziehen. Zweitens bringen die Franzosen – dank ihres erfolgreichen Joint Ventures mit Nissan – genügend Erfahrung für Kooperationsmodelle mit den oftmals nicht einfachen Partnern aus Fernost mit (siehe Grabenkämpfe zwischen VW und Subaru). Drittens: Mitsubishi ist gemessen am Absatz lediglich der siebtgrößte Anbieter in Japan. Dies macht es allein bei den Kosten schwer, mit den Wettbewerbern mitzuhalten. Viertens ist Mitsubishi traditionell in Marktnischen wie Indien und Südostasien stark, wo es dem Duo Renault und Nissan noch an Kraft fehlt. Es bestehen somit beträchtliche Potenziale. Einzig die Tatsache, dass hier zwei Flügellahme aufeinandertreffen könnten, bereitet Sorgen: Mitsubishi wie Renault kämpfen derzeit mit diversen Problemen. Renault macht die schleppende Nachfrage in Südeuropa zu schaffen, wo der Konzern seit jeher stark vertreten ist, während Mitsubishi seit Jahren mit rückläufigen Marktanteilen und Absatzschwäche kämpft. Unser Generalfazit: Vorteile einer Kooperation überwiegen mögliche Nachteile. Go.

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