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EU-Kommission erlaubt Joint-Venture von Allianz und VW-Finanztochter

EU-Kommission erlaubt Joint-Venture von Allianz und VW-Finanztochter – Europas größter Autobauer Volkswagen und der Versicherungsriese Allianz dürfen einen Großteil ihres gemeinsamen Geschäfts mit Autoversicherungen bündeln. Das hat die EU-Kommission am Freitag in Brüssel entschieden und damit „grünes Licht“ für die Pläne gegeben. Die Kartellbehörde hat keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken, da es ausreichend Konkurrenten auf dem Markt gebe, hieß es zur Begründung. Im September 2012 hatten beide Unternehmen ihre Kooperation bekanntgegeben. Die VW-Finanztochter und die Allianz haben eine neue Aktiengesellschaft mit Sitz in Braunschweig gegründet. Die „Volkswagen Autoversicherung AG” soll nach den Plänen von April 2013 an eigene Policen anbieten. An dem Gemeinschaftsunternehmen hält VW 51, die Allianz 49 %. Das Ziel lautet, mehr Kunden zu erreichen. (Handelsblatt online, 12.3.13)

Nur konsequent – Kommentar von Daniel Geers – Die Genehmigung Brüssels zur Schaffung eines neuen Finanzdienstleisters im Bereich der Autoversicherungen erscheint nur konsequent. Zum einen ist der Wettbewerb in der Branche knüppelhart und der Kunde oftmals der „lachende Dritte“, so dass Sorgen vor einer marktdominierenden Stellung des neuen Dienstleisters unbegründet sind. Zum anderen kann der VW-Kunde von einem „All-inclusive-Paket“ aus Produkt- und Finanzwelt durchaus profitieren, indem er mit dem Auto gleich den auf VW-Kunden angepassten Versicherungsschutz des weltweit größten Versicherers zukaufen kann. Und last but not least geht der Trend sowieso hin zu dynamischen Partnerschaften zwischen Herstellern und Finanzspezialisten, von denen beide Partner profitieren: Der Autobauer – in unserem Fall VW – profitiert von der Finanzkompetenz des Finanzdienstleisters, während letzterer auf einen Schlag eine neue große Kundengruppe gewinnt. Im Falle von Allianz und VW treffen zwei wahre Global Player zusammen, die zusammen Hunderte Millionen Konsumenten erreichen. Dass die beiden Partner bis 2018 400 Mio. Euro in das Projekt investieren wollen, zeigt zudem die Ernsthaftigkeit des Projekts. Fazit: Das Joint Venture macht Sinn, ist in sich stimmig und riecht nach Erfolg. Andere Autohersteller sollten sich das Modell genau anschauen und gegebenenfalls über ähnliche Strukturen nachdenken. Es muss ja nicht gleich ein Global Leader wie die Allianz als Partner gefunden werden.

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