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Detroit im Keller

Detroit im Keller – Wer auf der US-Automesse in Detroit Ideen für eine mögliche Zukunft der individuellen Fortbewegung bekommen will, muss in den Keller der Messeräume herabsteigen. Dort, im Keller, ist ein fußballfeldgroßes Areal abgesteckt, auf dem sich Autos mit alternativen Antrieben aneinanderreihen. „Nur die deutschen Hersteller glänzen auf dem Areal mit einer Zurückhaltung, für die man sie sonst gar nicht kennt“, beklagt der „Tagesspiegel“. Einzig Daimler habe seinen bereits in Serie gebauten Elektro-Smart aufgefahren und zeigt auch seine Mercedes B-Klasse „F-Cell“, die allerdings bisher über eine Kleinserie nicht hinauskam. (Tagesspiegel online, 21.1.13)

Kellerkinder – Kommentar von Daniel Geers – Die Szene aus dem Keller beschreibt den Stellenwert alternativer Antriebe – zumal bei den deutschen Herstellern – trefflich. Als Alternativantrieb haben sich die deutschen Hersteller früh auf effiziente Diesel-Motoren festgelegt – und stehen mit dieser Taktik heute praktisch alleine da. Zwar können sie Jahr für Jahr in den Staaten enorme Zuwachsraten präsentieren. Doch letztlich lag der Marktanteil der Diesel-Autos in den USA 2012 bei deutlich unter einem Prozent. Anders sieht es mittlerweile beim Hybrid-Antrieb aus, wo der Markt in den USA brummt. Vergangenes Jahr wurden in den USA etwa zwanzigmal so viele Autos mit doppeltem Antrieb zugelassen wie in Deutschland. Es ist zu befürchten, dass die deutschen Autobauer bei der zukunftsweisenden Technologie nicht rechtzeitig aus den Startlöchern gekommen sind und Schlüsseltechnologien schlicht verschlafen, wie Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer zuletzt konstatierte. VW und Co. müssen deshalb schnellstens ihre Strategie überdenken, wollen sie sich nicht über kurz oder lang vom globalen Wachstum der alternativen Antriebe abschneiden. Eine höchst gefährliche Situation.

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