4,3 % aller Tesla-Aktien hält der Autobauer Daimler gegenwärtig. Doch der Kurskönig der letzten Monate könnte längst zu Daimler gehören. Daimler könnte nicht nur Tesla kaufen, man konnte es sogar ganz faktisch. Entwicklungsvorstand Thomas Weber räumte dies gestern ganz offen ein, gesteht dem damaligen Start-Up aber bessere Chancen in der Selbständigkeit zu. (Wallstreet.online, 14.10.13/S–)

Hätte, wäre, wenn – Kommentar von Tobias Dieterich – Das scheint zu den gemächlichen Schwaben zu passen. Daimler hatte in der Vergangenheit mehrfach die Chance, beim expansiven Elektrosportwagenbauer Tesla ganz groß einzusteigen – und beließ es am Ende bei einer Kleinbeteiligung von 4,3 %. Dass das Unternehmen mittlerweile viele Milliarden US-Dollars schwer ist, wird die Daimler-Bosse sicherlich ärgern. Andererseits: Wer hätte das vor wenigen Jahren ahnen können, dass von den Dutzenden zwischenzeitlich gestrauchelten Elektrofahrzeugherstellern Tesla als einer der wenigen übrig bleiben würde. In der Tat wäre das Risiko eines Volleinstiegs noch vor ein bis zwei Jahren einem Kamikazeflug gleichgekommen. Somit kann man dem Daimler-Management keinen Vorwurf machen. Immerhin haben die Entscheider in Stuttgart den Trend offenbar frühzeitig erkannt und sich immerhin einen kleinen Stück vom Kuchen – auch die 4,3 %-Beteiligung ist dank des rasanten Kursanstiegs der Tesla-Aktie mittlerweile milliardenschwer – sichern können. Und ob sich Tesla unter der Knute eines konventionellen Automobilherstellers wie Daimler genauso prächtig entwickelt hätte wie jetzt, ist mehr wie ungewiss.