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Autoliv in der Krise

Zulieferer Autoliv in der Krise – Medienberichten zufolge schließt der Zulieferer Autoliv sein Werk in Döbeln. Damit verlieren bei dem drittgrößten Arbeitgeber in Döbeln 250 Beschäftigte ihre Jobs. Das Management begründete die Schließung mit Umsatzeinbrüchen bei hohen Standortkosten. Die Produktion soll nun schrittweise nach Osteuropa verlagert werden, ein Werk in Rumänien ist im Gespräch. Das Döbelner Autoliv-Werk hat bereits zu DDR-Zeiten Sicherheitsgurte für VW gefertigt. Zuletzt wurden in dem sächsischen Betrieb am Tag im Schnitt 3.000 Sicherheitsgurte montiert, dazu Höhenversteller, Gurtschlösser und Gurtstrammer für zahlreiche namhafte Automobilhersteller. (MDR online, 23.8-.13/S—)

Die Tragik des begabten Zulieferers – Kommentar von Tobias Dieterich – Es ist und bleibt tragisch. Da muss erneut ein deutscher Zulieferer, schon gar ein Traditionsunternehmen, seine Pforten in Deutschland schließen und niemanden scheint es zu interessieren. Was hier auf dem flachen sächsischen Land geschieht, könnte schon bald als Fanal auch viele andere in der Branche treffen. Der gewaltige Kostendruck, das permanente Drehen der Autohersteller an der Preisschraube, die enormen Entwicklungskosten sowie die Krise der Autohersteller in Europa lasten schwer auf den unter den Kosten ächzenden Zulieferern. Autoliv hat in Deutschland nun die Reißleine gezogen und verlagert seine Produktion nach Rumänien. Andere Zulieferer werden schon bald folgen, so ist zu befürchten. Gerade für kleinere Hersteller ohne internationale Ausweichmöglichkeiten wird die Luft in Deutschland zunehmend dünner. Was ist in dieser Situation zu tun? Für viele Zulieferer ist es an der Zeit, ihre Aufstellung und Produktionskapazitäten neu zu überdenken. Mit einer intelligenten Mischkalkulation aus teurerer Inlands- und günstigerer Auslandsproduktion lässt sich sicherlich auch in Deutschland noch ertragreich produzieren. Den Mitarbeitern von Autoliv in Döbeln sei gewünscht, dass sich für „ihr“ Werk eine Lösung findet. Das Traditionsunternehmen und zugleich der drittgrößte Arbeitgeber in Döbeln hat es allemal verdient.

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