Daimler setzt zum Überholvorgang an – Daimler-Chef Dieter Zetsche verspricht ein gutes zweites Halbjahr – und schaltet auf Angriff. Dabei setzen die Stuttgarter auf einen kräftigen Endspurt. „Bis Jahresende wollen sie mindestens 1,4 Mio. Pkw ihrer Kernmarke verkauft haben. Für die Aufholjagd setzt der Konzern unter anderem auf seine aufgefrischte E-Klasse, die seit dem Frühjahr bei den Händlern steht. Außerdem sollen die Kompaktmodelle der A- und B-Klasse weiter neue Kunden anziehen…“, fasst die Zeitschrift „Automobil-Produktion“ die Lage zusammen. Insbesondere im Schlüsselmarkt China kommt das Unternehmen nach einem kräftigen Durchhänger wieder besser in Fahrt und legte im Juli um knapp ein Drittel zu. (Automobilproduktion online, 11.8.2013/S–)

Aufholjagd – Kommentar von Dr. Olaf Janke – Die soliden Zahlen sowie die anziehenden Geschäftserwartungen dürften wohl auch der Grund dafür sein, weshalb Daimler seine Mitarbeiter auch während der Sommerzeit auf Trab hält. Man produziere in den meisten Werken in den Sommerferien durch und an zahlreichen Standorten gebe es wegen neuer Modelle bereits Sonderschichten, erklärte kürzlich ein Daimler-Sprecher. Insbesondere die neue Modellpalette (S-Klasse und A-Klasse), deren hohen Entwicklungskosten den Konzern bislang belastet hatten, dürfte unserer Einschätzung nach schon bald positiv zu Buche schlagen und die Rendite in 2014 deutlich treiben. Für die neue Generation des Daimler-Flaggschiffs S-Klasse hat Konzernchef Dieter Zetsche zwar bereits 20.000 Vorbestellungen vermeldet – allerdings treibt die Luxuslimousine nicht vorrangig den Absatz nach oben, sondern soll vor allem den Gewinn des Konzerns wieder auf Touren bringen. Fazit: Es geht bergauf. Daimler arbeitet sich langsam und kontinuierlich aus dem Tal der Tränen. Dass die beiden schärfsten Rivalen – BMW und Audi – wieder in Sichtweite geraten, könnte die wackelige Position von Daimler-Chef Dieter Zetsche vorerst stabilisieren.