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Zetsche deckt sich mit Daimler-Aktien ein

Medienberichten zufolge hat Daimler-Chef Dieter Zetsche im großen Stil Aktien des Autobauers gekauft. Der Vorstandschef habe 22.000 Papiere im Wert von 1,15 Mio. Euro erworben, teilte das Unternehmen am Freitag in Stuttgart mit. Das Kapital stammt aus der Ausübung und dem Verkauf von 150.000 Aktienoptionen, die Zetsche aus einem Aktienoptionsplan des Jahres 2004 zustanden. Die Veräußerung der bezogenen Aktien brachte dem 60-jährigen 7,78 Mio. Euro ein, für die Ausübung der Option musste Zetsche 6,54 Mio. Euro auf den Tisch legen. Die Spanne zwischen Bezugs- und Verkaufspreis betrug nach Daimler-Angaben 8,32 Euro. (Handelsblatt online, 22.7.13/S–)

Vertrauensbeweis – Kommentar von Dr. Olaf Janke – Das millionenschwere Engagement von Daimler-Chef Dieter Zetsche in die Aktie des eigenen Arbeitgebers stieß vergangene Woche auf ein großes Medienecho. Auch wenn der Einstiegszeitpunkt nicht unbedingt günstig war – notierte die Aktie doch diese Woche auf dem höchsten Stand seit Anfang des Jahres – so war das Signal dennoch angekommen. Zetsche ist positiv gestimmt und greift selbst bei einem ambitionierten Aktienkurs zu. Die Unternehmenskommunikation von Daimler formuliert dies wie folgt: „Mit dem Aktienkauf unterstreicht Dieter Zetsche sein Vertrauen in eine nachhaltige und positive Entwicklung von Daimler“, lässt sich ein Daimler-Sprecher zitieren. Zetsches Investment hat durchaus eine innere Logik: Der Daimler-Konzern konnte der Automobilkrise bislang trotzen – wenn auch als schwächstes Glied des Triumvirats mit BMW und Audi. In den wichtigen Zukunftsmärkten, allen voran China, sind die mitunter behäbig wirkenden Schwaben endlich aufgewacht und blasen zur Aufholjagd. Neue Modelle wie die zuletzt vorgestellte S-Klasse, scheinen gut am Markt anzukommen. Unter der Prämisse, dass sich der europäische Automarkt 2014 wieder erholen wird, wovon angesichts des enormen Investitionsstaus in den Fuhrparks ausgegangen werden kann, sollte die Daimler-Aktie noch weiteres Potenzial haben – auch wenn es kurzfristig noch Rückschlagpotenzial aufgrund der mittlerweile heiß gelaufenen Aktie sowie steigender Allgemeinrisiken an den Aktienmärkten gibt. Und: Jenseits aller analytischen Kaffeesatzlesereien und kommunikationsstrategischer Interpretationen gilt immer noch der Insider-Grundsatz: Zetsche kennt sein Unternehmen aus dem „FF“ und würde als schwäbischer Kaufmann sein eigenes Geld kaum in ein Fass ohne Boden werfen. Dass er zu Höchstkursen in „den Daimler“ investiert lässt hier durchaus tief blicken.

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