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GM will Tochter Chevrolet auf Erfolgsspur hieven

GM will Tochter Chevrolet auf Erfolgsspur hieven – Der amerikanische Autobauer General Motors will seine in Europa kränkelnde Tochter Chevrolet auf Vordermann bringen. Die Absatzzahlen der Marke sind in diesem Jahr bislang enttäuschend ausgefallen und die Schwierigkeiten gestand GM-Vize-Chairman Steve Girsky in einem Interview mit dem „Wall Street Journal“ durchaus ein: Der Ruf der Chevy-Marke in Europa sei auf einigen Märkten stärker als auf anderen. Nun aber soll es besser werden. Girsky sagte, „wir haben jetzt einen neuen Kopf an die Spitze des Teams gebracht, damit er uns sagt, was wir besser machen können.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung online, 2.8.13/S–)

Entschiedenes Handeln erforderlich – Kommentar von Tobias Dieterich – Offenbar lässt GM nun von seiner Überfixierung auf die kränkelnde Tochter Opel ab und konzentriert sich künftig verstärkt auf weitere Baustellen im Konzern. Dass der Ruf der Chevy-Marke in Europa auf einigen Märkten stärker als auf anderen ist, und hier nun Handlungsbedarf bestünde, wie GM-Vize-Chairman Steve Girsky in einem Interview sagte, ist allenfalls eine höfliche Umschreibung für die Schwäche der GM-Tochter auf dem anspruchsvollen europäischen Automarkt. Fakt ist: Im ersten Halbjahr hatte Chevrolet trotz Einführung einer ganzen Reihe neuer Modelle einen Rückgang des Marktanteils von 1,5 auf 1,2 % hinnehmen müssen. Die größte europäische Marke von General Motors, Opel, war dagegen mit einem Anteil von 6,9 % in der EU stabil geblieben. Dass GM nun entschieden handelt – wenn auch reichlich spät – ist deutlich erkennbar: So hatte der US-Autobauer jüngst erst angekündigt, dass die Chefin von Chevrolet Europe – Susan Docherty – ihren Posten räumen muss. An ihre Stelle tritt der einstige Opel-Interimschef Thomas Sedran. Eine der wichtigsten Herausforderung für das neue Management wird vermutlich das Vermeiden von Kannibalisierungseffekten zwischen den beiden um dieselben Käufergruppen rivalisierenden GM-Marken Chevrolet und Opel in Europa sein. Hier besteht in der Tat die latente Gefahr, dass Opel und Chevrolet sich hier gegenseitig Kunden abschwatzen könnten. Wie GM dieses eklatante Problem lösen will, bleibt unklar. Dennoch: GM scheint die Zeichen der Zeit endlich erkannt zu haben und will nun in seinem Europageschäft energisch handeln. Erste Indizien – vor allem bei Opel – sprechen dafür, dass die Amerikaner hierbei auf dem richtigen Weg sein könnten.

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