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GM-Marke Chevrolet soll es bald in 140 Ländern geben

GM-Marke Chevrolet soll es bald in 140 Ländern geben – Der Erfolg von Chevrolet ist für den amerikanischen Autobauer General Motors entscheidend. Derzeit laufen die Geschäfte nicht allzu gut. Um das zu ändern, will GM-Chef Akerson die Marke in 140 Ländern etablieren. (WallStreetJournal.de, 25.6.13)

Und was wird aus Opel – Kommentar von Dr. Olaf Janke – Die Meldung, dass General Motors seine Kernmarke Chevrolet nun in insgesamt 140 Ländern der Welt etablieren will, dürfte für die europäischen Opel-Standorte ein Schlag ins Gesicht sein. Nicht Opel wird künftig als Top-Ertragsbringer auf alle globalen Märkte geworfen, sondern der ungeliebte konzerninterne Rivale. Tatsächlich sind die Chevrolets seit langem das Kerngeschäft von General Motors. Sie machen rund 70 % des etwa 9,3 Mio. Stück großen globalen Gesamtabsatzes des Autokonzerns aus und trugen zuletzt den Hauptanteil zum Umsatz von rund 152 Mrd. US-Dollar in 2012 bei. Nun will GM-CEO Dan Akerson Chevrolet zur Schlüsselmarke in 140 Ländern machen, von billigen Kleinwagen bis hin zur Limousinen. Da sich GM in seiner derzeitigen Verfassung keine zwei globalen Markenführungen leisten kann, wird Opel künftig wohl noch stärker auf den europäischen Heimatmarkt gedeckelt bleiben. Die Entscheidung kommt für Opel fast einer Kastration gleich. Tatsächlich ist die Entscheidung im fernen Detroit aus Sicht von Opel überaus kritisch zu sehen. Wie soll Opel jemals die dringend erforderliche kritische Masse bei Absatz und Umsatz erreichen, wenn es bei seinen Expansionsmöglichkeiten eingeschränkt und zugleich noch in einem kontraproduktiven Wettbewerb mit weiteren Konzernmarken geschickt wird. Welche Existenzberechtigung hätte Opel dann noch? Hier stellt sich tatsächlich die Frage nach der dahinterstehenden Strategie von GM. Aus unserer Sicht gibt es nur zwei Alternativen: Entweder wird GM den Weltmarkt mit zwei gleichberechtigten Marken beackern, oder aber eine der beiden Marken ist überflüssig bzw. wird bewusst kleingehalten. GM sollte dringend seine globale Aufstellung überdenken. Die Expansion von Chevrolet in 140 Staaten ist gewiss sinnvoll – doch muss die Frage erlaubt sein: Welche Rolle soll Opel im Konzert der Marken künftig noch spielen.

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