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Nach dem Nein: Opel Bochum soll schon 2014 schließen

Das Nein der Bochumer Opelaner zum Sanierungsplan fällt der Belegschaft offenbar umgehend auf die Füße. Der angeschlagene Autobauer bekräftigte, die Autofertigung laufe nun Ende 2014 aus. Weitere Verhandlungen über die Zukunft des Werks werde es nicht mehr geben. Der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel hält das für eine leere Drohung. In der Tat wäre die die Schließung des Werks kurzfristig vor allem eines: teuer. (dpa-AFX, 24.3.2011)

Rien ne va plus bei Opel – Kommentar von Tobias Dieterich: Der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel hat hoch gepokert – und womöglich fast alles verzockt. Mit dem Ziel, GM und der Opel AG weitere Zugeständnisse abzutrotzen hat er die Belegschaft aufgerufen, nicht klein beizugeben – und steht nun womöglich mit leeren Händen da: Ende 2014 läuft nach den jetzigen Planungen der letzte Zafira in Bochum vom Band, mehr als 3.000 Menschen verlieren ihren Job. Die Bochumer Opel-Beschäftigten haben mit ihrer Ablehnung des Sanierungsplans das Unternehmen gespaltet. Und sie schaden sich selbst, kommentiert Dietmar H. Lamparter in einem Kommentar für die „Zeit“ und er hat wohl recht. Hier wurden die Zeichen der Zeit verkannt, nämlich dass das Unternehmen mit dem Rücken an der Wand steht und Tag für Tag Millionenverluste einfährt. Hier wäre der Spatz in der Hand sicherlich das bessere Geschäft gewesen. An dieser Stelle soll nicht das schräge Gebaren von Unternehmensführung und Betriebsräten vorgeführt, sondern schlicht konstatiert werden, dass das Kind in den Brunnen gefallen ist. Betriebsrat und Konzernführung sollten nun schnellstmöglich aufeinander zugehen und sich zusammenraufen. Sollte es gelingen, das Opel-Management wieder auf seinen alten Master-Plan zu zwingen, wäre dies ein großer Erfolg für den Betriebsrat. Ob dieser allerdings die ihm gegebene Steilvorlage wieder hergibt, und sein ursprüngliches Angebot noch aufrechterhält, ist eher unwahrscheinlich.

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