Toyota muss um Spitzenposition bangen – Der Kampf der großen Automobilkonzerne um die Krone in der weltweiten Autobranche wird immer enger. Zwar konnte der japanische Branchenprimus Toyota bezogen auf das erste Halbjahr seine Spitzenposition trotz eines Absatzrückgangs um 1,2 % verteidigen. Die Rivalen General Motors und Volkswagen rücken aber auf; im zweiten Quartal konnte GM den japanischen Konkurrenten bereits überholen. Auch Volkswagen unterstrich zuletzt mit guten Absatzzahlen seine Ambitionen und will bis 2018 der weltgrößte Autobauer werden. (n24 online, 30.7.13/S–)
Kampf der Giganten – Kommentar von Dr. Olaf Janke – Wenn das kein Kopf-an-Kopf-Rennen ist: Die Toyota-Gruppe setzte im ersten Quartal insgesamt 4,9 Mio. Fahrzeuge ab, wie der Konzern bekanntgab. Die Nummer 2, General Motors, konnte den Absatz um 3,9 % auf 4,85 Mio. Autos steigern, gefolgt von VW mit rund 4,7 Mio. Autos und einem Plus von 5,5 %. Toyota steht dabei unter enormen Druck und könnte seine Marktführerschaft schon bald verlieren. So setzte GM in den drei Monaten bis Juni mit 2,49 Mio. Autos bereits mehr Fahrzeuge ab als die Toyota-Gruppe, die auf „nur“ 2,48 Mio. Autos kam. Auch die Wolfsburger robben sich immer stärker an die Weltspitze heran. So verringerte VW den Abstand zum Rivalen aus Detroit im 1. Halbjahr auf nur noch rund 150.000 Stück. Man muss kein Prophet sein, um den Wachwechsel an der Spitze der weltgrößten Automobilhersteller vorherzusehen. Noch nie war VW so nahe an diesem Ziel. Unseres Erachtens sollte Volkswagen die Marktführerschaft bereits deutlich vor 2018 erringen. Zugute kommen dem deutschen Konzern dabei die strukturellen Schwächen seiner Rivalen: Toyota steht seit Jahren unter in der Verteidigungsposition, während GM sich gerade erst aus seiner Insolvenz erholt hat und zudem weiterhin viel Ballast (z.B. Opel) mit sich herumschleppt. Bleibt nur zu hoffen, dass Volkswagen die Nachhaltigkeitskomponente in seiner Expansionspolitik beibehält und nicht – GM und Toyota sind hier Negativbeispiele – irgendwann an der schieren Größe einknickt.
