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Weniger Jobstreichungen bei Zulieferer Faurecia?

Beim Sparprogramm für die Autositzfertigung in Stadthagen (Kreis Schaumburg) wird sich der französische Autozulieferer Faurecia offenbar mit weniger Kündigungen begnügen als geplant. Nach langen Verhandlungen rang die IG Metall der Tochter des französischen Autoriesen PSA ab, die Zahl der Stellenstreichungen auf maximal 144 zu begrenzen. Ursprünglich ging es den Arbeitgebern um 200 Jobs. Mit den 144 Stellen weniger blieben noch gut 900 am Standort. (Focus online, 15.7.13/S–)

Hoffnungsschimmer – Kommentar von Daniel Geers – Monatelang hatten die Tarifpartner bei Faurecia in Stadthagen um eine Einigung gerungen, die am Ende erst per Schlichtungsverfahren geglückt ist. Die vereinbarten Eckpunkte sollen in einen Sozialplan festgezurrt werden. Dass nun offenbar doch weniger Arbeitsplätze den Umstrukturierungsplänen der Franzosen zum Opfer fallen, ist aus zwei Gründen bemerkenswert. Erstens ist es ungewöhnlich, dass ein Zulieferer zurückrudert und seine bereits zementierten Personalpläne wieder revidiert. Vielmehr war zu erwarten gewesen, dass sich die Konzernspitze diese Gelegenheit zum Streichen von Kapazitäten nicht entgehen lassen würde. Die Entscheidung verdient Respekt, wird dadurch doch die drohende Kernschmelze am Standort Schaumburg vermieden. Zum anderen ist die Maßnahme – man höre und staune – ein Indiz dafür, dass der Markt seine Talsohle erreicht haben könnte. Begründung: Der Abnahmestau durch die Autohersteller ist enorm, ebenso der Investitionsstau der europäischen Verbraucher und vieler maroder Fuhrparks. Das europäische Zuliefergeschäft dürfte deshalb schon bald wieder anziehen. Faurecia könnte dann gut daran getan haben, rechtzeitig für personelle Kapazitäten gesorgt zu haben. Rückbau und Restrukturierung stets mit Augenmaß lautet das Gebot der Stunde.

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