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Bosch versucht Neustart auf Markt für Elektroauto-Batterien

Der Automobilzulieferer Bosch versucht erneut in den Markt für Elektroauto-Batterien einzusteigen – und geht dabei den Weg einer Kooperation mit japanischen Konzernen Mitsubishi und GS Yuasa, die bereits Akkus produzieren. „Bei dem für 2014 geplanten Gemeinschaftsunternehmen zur Erforschung und Entwicklung der nächsten Generation von leistungsstarken Lithium-Ionen-Batterien wird Bosch mit 50 % die Führung übernehmen“, berichtet das „Handelsblatt“ aktuell. Der erste Versuch in Zusammenarbeit mit dem koreanischen Konzern Samsung SDI war im Herbst 2012 wegen unterschiedlicher Geschäftspläne gescheitert. (Handelsblatt, 20.6.13/S21)

Bosch will es wissen – Kommentar von Dr. Olaf Janke – Auch wenn sich Bosch im ersten Anlauf mit Samsung eine blutige Nase geholt hat und das Joint Venture auflöste, bleiben der Zulieferer dran an dem Zukunftsthema. Dass die Schwaben nicht aufgeben und in Zukunft bei Lithium-Ionen-Akkus künftig mit den japanischen Unternehmen GS Yuasa und Mitsubishi kooperieren wollen, zeigt die enorme Bedeutung alternativer Antriebe für die künftige Unternehmensstrategie. Bosch hatte bereits nach der Trennung von Samsung erklärt, eine neue Partnerschaft in diesem Bereich für sinnvoll zu erachten. So hatte erst vor wenigen Tagen der Chef der Kfz-Technik-Sparte, Bernd Bohr, diese Einschätzung betont. Mehrere Gründe sprechen aus unserer Sicht für das Joint Venture:

1. Die Preise für Lithium-Ionen-Akkus sind in den vergangenen Monaten massiv gesunken. Dies ist ein Indiz dafür, dass das Produkt aus dem anfälligen Kleinserien-Stadium allmählich in die Großserie übergeht. Neueinsteiger in den sich langsam etablierenden Markt werden es in Zukunft deshalb immer schwerer haben. Wer jetzt nicht einsteigt, wird künftig kaum noch Gelegenheit dazu haben.

2. Der Markt für Elektromobilität scheint sich nach dem Beginn zahlreicher Serienproduktionen (u.a. bei Ford, BMW) zu etablieren – wenn auch nur sehr langsam. Die Chancen sind gestiegen, dass Lithium-Ionen-Akkus eine Antriebstechnologie mit großer Zukunft sein könnten.

3. Gerade im Bereich der Elektromobilität ist die Zusammenarbeit verschiedener Unternehmen eine vielfach erprobte Notwendigkeit. Denn die notwendigen Vorleistungen sind enorm und es ist mehr als ungewiss, ob sie sich angesichts der schwachen Entwicklung des Marktes für Elektroautos jemals auszahlen.

So oder so: Dass das Gemeinschaftsunternehmen wie auch Bosch in Stuttgart angesiedelt wird, sollte dem Vorhaben ebenfalls dienlich sein. Das Joint Venture ist aus Sicht der Stuttgarter zu begrüßen.

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