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Trailer-Hersteller leiden unter neuer Truck-Krise

Der Lkw-Ausrüster Schmitz Cargobull bereitet sich nach Bericht des „Handelsblatts“ auf einen neuen Umsatzeinbruch vor. Hintergrund ist die Absatzkrise auf dem europäischen Lkw-Markt. Bei dem Hersteller von Sattelaufliegern und Aufbauten seien im vergangenen Jahr die Zulassungen um 15 % gesunken, heiße es beim Kraftfahrtsbundesamt. „Dabei hatte sich der Familienbetrieb, der europaweit auf einen Marktanteil von 27 % kommt, gerade erst von der letzten Wirtschaftskrise erholt. 2009 brachen die Auslieferungen auf 12.000 Stück ein, im Jahr zuvor waren es noch 67.000 gewesen. Den schwäbischen Rivalen Kögel schickte die Krise sogar zeitweise in die Insolvenz. Schmitz Cargobull hielt durch“, merkt die Zeitung an. Von einer „schwierigen Situation” in wichtigen Absatzländern berichte auch der Cargobull-Konkurrent Krone. Um die Zyklen des Lkw-Geschäfts in Europa zu dämpfen, setze Cargobull auf die aufstrebenden Märkte in Fernost. „Ab Frühjahr 2014, so sieht es eine Joint-Venture-Vereinbarung mit dem chinesischen Kraftfahrzeughersteller Dongfeng vor, will Schmitz Cargobull seine ersten Trailer in Wuhan vom Band laufen lassen. Und auch in Indien sondiert der Lkw-Ausrüster Produktionsmöglichkeiten“, heißt es im Bericht. (Handelsblatt online, 2.4.13)

Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste … Kommentar von Dr. Olaf Janke: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste – übergroße Vorsicht allerdings der Tod für Erfolg, Wachstum und Unternehmertum. Die deutschen Lkw-Ausrüster machen es richtig, indem sie die Krise an den Hörnern packen (hier ist vor allem Schmitz Cargobull zu nennen) und ihren Globalisierungskurs verschärfen. Raus aus der Enge Europas, raus aus einem infektiösen Markt, hinaus in die Welt. Die Unternehmen profitieren von dieser Krisenstrategie gleich doppelt: Sobald sich die Absatzkrise in Europa wieder gelegt hat und sich der Pulverdampf verzogen hat, werden diese Unternehmen doppelt im Geschäft sein: Ersten im wieder erstarkten Europa und zweitens in den während der Krise notgedrungen entwickelten neuen Übersee-Märkten. So kann man sich die Krise zum Freund machen und diese gestärkt hinter sich lassen.

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