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Fisker gibt Vollgas

Der Hype um E-Autos ist verflogen, aber Henrik Fisker baut unverdrossen sündhaft teure Stromflitzer. Im „FTD“-Interview erklärt der Däne das richtige Antriebskonzept sowie die weiteren Perspektiven des Unternehmens. Die „Financial Times Deutschland“ verweist in diesem Kontext auf die bisherigen Schwierigkeiten des Unternehmens vor allem in den USA. Dort habe es mit dem bislang einzigen Modell, dem Hybridauto Karma, „in den letzten Monaten große Probleme (gegeben) – bis hin zu Bränden“. Zudem habe der US-Staat Fisker einen Kredit für ein weiteres Modell eingefroren. Auf die Frage, ob er denn keine Angst vor dem Scheitern habe, antwortet Fisker wie folgt: „Nein. Wenn du Angst hast, hast du verloren. Viele Menschen fragen mich, ob ich schlaflose Nächte habe. Auf gar keinen Fall ist das so. Nur wer einen guten Schlaf hat, kann tagsüber hart arbeiten.“ Fisker stellt aber auch klar: „Der Druck ist enorm hoch. Als ich noch für BMW, Ford und Aston Martin tätig war, habe ich mir über Geld nie den Kopf zerbrochen. Geld floss immer. Es gab ein Budget. Wenn dieses einmal überzogen wurde, war das auch kein Beinbruch. Eine neue Autofirma wie unsere funktioniert aber nicht wie BMW oder Ford.“ Auf die Frage, ob er angesichts des drohenden Flops des Markts für Elektroautos „vielleicht auf das falsche Pferd gesetzt“ habe, verweist Fisker auf den Optimismus der Gründerjahre: „Wir glaubten an ein riesiges Wachstumspotenzial und große Chancen für Elektroautos. Heute ist ziemlich offensichtlich, dass der Markt für batteriebetriebene E-Fahrzeuge sehr klein bleiben wird. Gerade deshalb denke ich, gibt die Entwicklung uns recht. Wir haben auf die richtige Technologie gesetzt.“ In den letzten zehn Monaten habe das Unternehmen über 2.000 Autos verkauft. Das zeige, dass eine völlig neue Marke mit einer neuen Technologie so viele Autos verkaufen kann wie ein etablierter Hersteller, so Fisker. (FTD, 29.11.12)

Kommentar von Tobias Dieterich: Fisker ist ein Visionär. Ohne Querdenker wie ihn gäbe es die Mobilitätsschübe der vergangenen Jahrzehnte nicht. Es bleibt nur zu hoffen und ihm zu wünschen, dass er den Weg aus der Sackgasse findet und sein Unternehmen doch noch zum Erfolg führt. Fisker wäre nicht der erste Pionier, dem man den Erfolg seiner Visionen erst spät oder gar posthum bestätigte. Hoffentlich ist es dann nicht zu spät für die Vision eines exklusiven Stromflitzers.

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